Süßes Gift by C. J. Lyons

Süßes Gift by C. J. Lyons

Autor:C. J. Lyons
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 2014-06-11T22:00:00+00:00


40

Drake wandte sich wieder zu ihr. »Gern geschehen«, sagte er, um Unbefangenheit bemüht. »Soll ich dich nach Hause bringen? Ich kann dafür sorgen, dass die Polizei dir später deinen Wagen vor die Tür stellt.«

»Mir geht’s gut. Kann ich einfach kurz hier sitzen bleiben?« Hart lehnte sich an die Beifahrertür, zog die Beine an und schlang die Arme um die Knie. Seine Jacke hing ihr locker über den Schultern.

»Bleib solange du willst«, sagte er so leise, dass es kaum zu hören war. Weil es ihm jedes Mal die Kehle abschnürte, wenn er daran dachte, wie knapp sie dem Tod entronnen war. Und weil es ihm unerträglich war, ihr so nahe zu sein, wenn sie doch gleichzeitig unerreichbar schien. Mit dem offenen Haar, das ihr lang über die Schultern fiel, den Atemwölkchen, die sie umgaben und der blassen Haut sah sie wie ein Engel aus.

Er atmete tief durch. Sie ist für dich tabu, rief er sich zur Ordnung und schob jeden Gedanken an die gemeinsame leidenschaftliche Nacht beiseite. Der Dodge schien mit einem Mal von einem Duft nach Apfel und Vanille erfüllt zu sein.

Ein Engel, der schützend die eigenen Flügel um sich gelegt hat – dieses Bild ließ ihn nicht mehr los. Er wusste, dass er es auf Papier bannen musste, eher würde er keine Ruhe haben.

Dann öffnete sein Engel die Augen, und er drohte in ihnen zu versinken. Was für ein herrlicher Tod, flüsterte eine Stimme in seinem Innern, während er die Hand ausstreckte, um ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. Die Berührung ihrer Haut durchfuhr ihn wie ein Blitz, dass er die Hand sofort ruckartig zurückzog, als habe er sich verbrannt.

Ganz ruhig. Er behielt Hände und Augen am Lenkrad. Es war lange her, dass er etwas Derartiges gespürt hatte … viel zu lange.

War dieser Engel vielleicht einfach jedes Risiko wert?

»Du zitterst.« Drakes Stimme drang durch den eisigen Mantel, der Cassie einhüllte.

»Das ist nur die Aufregung«, antwortete sie zähneklappernd.

Er nahm ihre Hände in seine und öffnete die Fäuste, um sich die Verletzungen anzusehen. »Vielleicht sollte ich dich lieber ins Three Rivers bringen.«

»Nein«, stieß sie mit letzter Kraft hervor. Er gab ihre Hände frei und wandte den Blick ab. Sie wollte ihn bitten, sie weiter festzuhalten, sie zu wärmen, wusste jedoch, dass das nicht möglich war. Es stand zu viel auf dem Spiel, nicht bloß seine Karriere und Frans Fall. Cassie hatte Angst davor, die alten Wunden aufzureißen, die achtzehn Monate lang gebraucht hatten, um ein wenig zu heilen. Und die sie letzte Nacht beinahe offenbart hätte.

Allein bei dem Gedanken drehte sich ihr der Magen um, als befände sie sich immer noch im freien Fall in den Abgrund. Grauenhaft, derartig die Kontrolle zu verlieren, so wie in dem Moment, als T-Man sie von der Brücke geschleudert hatte. Kurz bevor Drake sie wieder hochgezogen hatte.

Drake drehte sich wieder zu ihr, nahm ihre Handgelenke und hob sie an die Lippen. Er bedeckte die sichelförmige Narbe an ihrer Daumenwurzel mit Küssen, die ihren Puls in die Höhe trieben.

Sie war wie erstarrt. Wie sollte sie sich verhalten? Verdammt, sie war nie gut in diesen Dingen gewesen.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.