Süße Küsse unterm Mistelzweig by Alexandra Görner

Süße Küsse unterm Mistelzweig by Alexandra Görner

Autor:Alexandra Görner
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin
veröffentlicht: 2015-05-16T16:00:00+00:00


Kapitel 9

Wieso tue ich das, fragte sich Stacey, als sie durch den knöcheltiefen Schnee stapfte. Der eiskalte Wind blies ihr ins Gesicht. Zu allem Überfluss hatte es schon wieder begonnen zu schneien. Mittlerweile hatte sie diesen dämlichen Winter so was von satt. Blake hatte sich wie ein Arsch verhalten, und dennoch war sie im Begriff, ihm zu helfen. Im Grunde tat sie es gar nicht für Blake, sondern für Kate. Wenn sie diesem Jeremy Glauben schenkte, dann hatte Kate das Herz am rechten Fleck. Als Stacey endlich vor Kates Haus ankam, war sie halb erfroren. Ihre

Gucci-Jacke war für solche Temperaturen einfach nicht gemacht. Zum Glück war Jeremy so freundlich gewesen, ihr trotz allem eine Wegbeschreibung zu geben. So hatte sie Kates Haus auf Anhieb gefunden. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass sie nicht gleich gelyncht werden würde. Stacey nahm all ihren Mut zusammen und drückte mit zitternden Fingern auf den Klingelknopf. Das Herz hämmerte in ihrer Brust, als sie darauf wartete, dass Kate öffnete. Nach einer gefühlten Ewigkeit ging tatsächlich die Tür auf. Staceys Zehen waren mittlerweile fast taub. Fröstelnd trat sie von einem Bein auf das andere.

»Was wollen Sie? Und vor allem, woher wissen Sie, wo ich wohne?«

Kate hatte die Arme vor der Brust verschränkt und wartete auf eine Antwort.

»Ihr Freund Jeremy war so nett, es mir zu verraten!«

»Falls Blake Sie hergeschickt hat, können Sie gleich wieder verschwinden!«, gab Kate wütend zurück.

Blake hatte gefühlte hundert Mal versucht, sie anzurufen. Aber sie hatte das Gespräch kein einziges Mal angenommen.

»Er weiß gar nicht, dass ich hier bin. Ich muss diese Sache richtigstellen, sonst plagt mich mein schlechtes Gewissen. Es ist furchtbar kalt, und ich glaube, mir friert gleich der Hintern ab. Können wir drinnen reden?«

Kates Neugier siegte, also ließ sie Stacey herein.

»Vielen Dank!«, sagte Stacey mit zitternder Stimme, als sie Kates wohlig warmes Haus betrat.

»Sie können Ihre Jacke dort hinhängen«, sagte Kate, deutete auf ihre Garderobe und schloss die Haustür. Wahrscheinlich hat Blake sie genauso belogen wie mich, dachte Kate. Auf jeden Fall war sie gespannt, was Stacey zu sagen hatte.

»Wollen Sie einen Tee?«, fragte sie.

»Wenn es nicht zu viele Umstände macht, wäre das wirklich nett.«

»Dann kommen Sie mit.« Kate ging voran in die Küche, und Stacey folgte ihr.

Wenige Augenblicke später drückte sie Stacey einen Becher heißen Tee in die Hand. Dankbar nahm sie ihn entgegen und wärmte ihre kalten Finger an der herrlich warmen Tasse.

»Wollen wir uns setzen?«, fragte Stacey dann und trank einen Schluck.

Kate ließ sich auf einen der vier Küchenstühle sinken, und Stacey tat es ihr gleich. Nach einem weiteren Schluck Tee fing sie an zu erzählen.

»Es stimmt, was Blake gesagt hat. Es ist nicht so, wie es ausgesehen hat. Wir haben nicht miteinander geschlafen. Zumindest nicht, seit er London verlassen hat!«

Kate schwankte noch, ob sie ihr glauben sollte oder lieber doch nicht. »Sie lagen nackt in seinem Bett! Ich bin nicht blöd!«, gab sie zurück. So leicht würde sie sich nicht überzeugen lassen.

»Ich habe wirklich gedacht, es wäre eine gute Idee, ihn zu überraschen«, erzählte Stacey schließlich weiter.



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