Royal Secrets by Lee Geneva

Royal Secrets by Lee Geneva

Autor:Lee, Geneva [Lee, Geneva]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Blanvalet Taschenbuch Verlag
veröffentlicht: 2020-06-03T07:30:09+00:00


15

Alexander

Es gab nichts Außergewöhnliches zu berichten. Das war die Kernaussage unseres fünfminütigen Briefings am nächsten Morgen. Als Brex mit seinem Bericht darüber, was sie alles nicht gefunden hatten, fertig war, gähnte ich.

»Du musst schlafen«, schalt mich Georgia.

»Ich muss meine Frau finden«, gab ich scharf zurück und rieb mir die Augen. Ich hatte mich den Großteil der Nacht mit Kaffee wachgehalten, was nicht ganz genügte, um einen scharfen Verstand zu bewahren.

»Wenn wir sie finden«, sagte Georgia mit Nachdruck, »und das werden wir, darfst du nicht wie ein Zombie aussehen. Sie ist schwanger. Das Baby könnte jeden Moment kommen …«

»Genau deshalb habe ich keine Zeit zu schlafen.« Ich war es leid, mit ihnen darüber zu diskutieren. »Ich tu mein Bestes.«

Brex und Georgia tauschten einen Blick, der andeutete, dass sie davon in letzter Zeit nicht viel bemerkt hatten. Es war sinnlos, sie deshalb zur Rede zu stellen. Sie hatten recht.

Ich gab nicht mein Bestes, weil ich das ohne Clara nicht konnte. Sie war mein Bestes. Ohne sie war ich nur ein halber Mensch, so sehr ich mich auch bemühte. Wie viel Zeit hatte ich verschwendet, indem ich sie von bestimmten Teilen meines Lebens ausgeschlossen hatte? Wie lange hatte ich ihr nicht alles von mir gezeigt? Und wofür? Um sie zu schützen? In diesem Punkt hatte ich versagt.

»Was ist mit unseren neuen Spuren?«, fragte ich erschöpft und lenkte das Gespräch weg von mir und meinen Fehlern. Nach unserem Treffen mit den Geistern hatten wir sowohl Sarah als auch Anders beschatten lassen. Die Ergebnisse waren enttäuschend.

»Sarah spricht kaum mit jemandem«, sagte Georgia und sank mit skeptischer Miene auf einen Stuhl. Sie wusste, dass ich das Thema gewechselt hatte, und war nicht froh darüber. »Sie ignoriert Peppers Anrufe und verlässt das Haus nicht. Auf ihrem Handy gab es keine außergewöhnlichen Vorgänge.«

»Vielleicht wartet sie auf Anweisungen«, sagte Brex auf seine übliche knappe und direkte Art. Anders als seine Partnerin führte er als ehemaliger Soldat mit Leichtigkeit unausgesprochene Befehle aus.

»Dafür gibt es keinen Beweis«, fügte Georgia rasch hinzu. »Wir sollten es nur in Erwägung ziehen.«

Niemand – nicht einmal ich – war sich sicher, wie ich auf den Beweis reagieren würde, dass meine Schwester diejenige war, die uns verraten hatte.

»Behaltet sie weiter im Auge«, sagte ich nach einem Moment. »Was ist mit Anders?«

»Also …« Brex und Georgia sahen sich an.

»Was?«, drängte ich. War ich zweimal hintergangen worden? Ich hatte meine neue Familie in mein Haus und mein Herz gelassen – was mir nicht leichtgefallen war. War ich ein Opfer meiner Sentimentalität geworden?

»Es gibt nichts Verdächtiges«, sagte Brex schnell, während meine Gedanken rasten. »Aber wir glauben, er hat gemerkt, dass man ihn beschattet.«

»Mist«, murmelte ich. »Wie kommt ihr darauf?«

»Er, also … er hat unserem Mann ein Zeichen gegeben«, sagte Brex verlegen.

»Ein Zeichen?« Ich runzelte die Stirn. »Wie?«

»Du weißt schon.« Brex hob den Mittelfinger.

»Oh.« Er wusste also, dass er beschattet wurde, und er machte kein Hehl daraus, dass er es wusste. In Wahrheit hatte ich ihn nicht verdächtigt. Norris hatte ihn sorgfältig überprüft, als wir von seiner Existenz erfahren hatten. Er war sauber.



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