Rothe-Liermann, Antonia by ich bin Arzt Miss Emergency. Hilfe

Rothe-Liermann, Antonia by ich bin Arzt Miss Emergency. Hilfe

Autor:ich bin Arzt Miss Emergency. Hilfe [Miss Emergency. Hilfe, ich bin Arzt]
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-03-20T11:18:31+00:00


Meine Freundinnen lassen sich alles dreimal erklären und sind des Lobes voll. Jenny gibt freimütig zu, dass sie sich auch eine solche Bewährungsprobe wünscht. Bei Isa schwingt ein wenig Angst mit, sie könne in eine ähnliche Lage geraten und falsch oder zu langsam reagieren. Diesbezüglich kann ich sie mit meiner Automatismus-Erfahrung beruhigen. Heute Abend bin ich es, die bekümmert und bekocht wird. Dabei habe ich doch eigentlich gar nichts getan …

Weil die beiden mich so rührend umsorgen, gestehe ich ihnen endlich auch mein Manuel-Verabredungs-Geheimnis. Jenny lobt mich für vorbildliche Effizienz.

»Ich muss immer zusehen, wie ich neben der Arbeit noch Zeit finde, die Suche nach dem Richtigen am Laufen zu halten«, lacht sie. »Du erledigst das effektiv in einem Aufwasch. Kein Wunder, dass du so entspannt bist!«

Ich könnte ausufernd widersprechen; ich fühle mich weder entspannt, noch habe ich planvoll kombiniert – und dass Jenny nur nach einem Richtigen sucht, ist ja wohl die Beschönigung des Tages. Doch ein klein wenig lasse ich mir die Schmeicheleien auch gefallen. Was könnte sich mehr nach Bestätigung anfühlen, als ein Lob für Date-Anbahnungen von der routinierten, erfolgsverwöhnten Jenny?! Und nicht einmal Isa bringt eine warnende Einschränkung zum Thema Ärztin und Patient vor, obwohl ich zugebe, dass unsere Verabredung schon ein paar Tage bestand. Vielleicht, weil sie selbst jemanden trifft, zu dem sie beruflich gesehen eigentlich Abstand halten sollte?! Jedenfalls haben meine Freundinnen großes Mitgefühl für meine verpasste Verabschiedung – es tut ihnen fast mehr leid als mir. Ich habe bisher nur an Frau Klein gedacht und keinen Moment daran, was Manuel denken könnte, warum ich nicht aufgekreuzt bin …

Isa hofft für mich, dass er sich trotzdem meldet, meine Adresse könnte er ja über die Klinik bekommen. Ich hatte überhaupt noch nicht daran gedacht, dass er mich nicht einfach anrufen kann. (Vielleicht, weil ich es nicht wie Isa für die einzige Möglichkeit der Kontaktaufnahme halte, dass der Mann die Frau anruft.) Trotzdem: Wäre es zu der geplanten Verabschiedung gekommen, hätte ich ihm natürlich meine Nummer gegeben. Jenny sieht kein Problem darin, schließlich kann ich seine Adresse einfach in seiner Akte nachschlagen. Ehrlich gesagt habe ich dabei ein wenig Skrupel …

Der Abend vergeht jedenfalls sehr nett, auch wenn Jenny sich vor dem Schlafengehen beschwert, wir würden nur noch zu Hause hocken. Klar, wir sind ja schon DREI Abende daheimgeblieben! Wenn wir morgen auch nichts unternehmen, sagt sie, ist sie glatt gezwungen, sich mit Leo zu treffen – obwohl der immer nur über seine Musik redet, was einem als Nicht-Musikerin irgendwann redundant erscheint … Wir sind verwirrt; der Musiker hieß doch Ron? Jenny macht eine wegwerfende Geste. Ron war nur der Schlagzeuger. Leo ist Gitarrist und Sänger!

Ich wusste bisher nicht, dass es bandinhärente Attraktivitäts-Abstufungen gibt, die sich an den Instrumenten bemessen – könnte das ein wenig oberflächlich sein? –, aber Jenny hat den tätowierten Ron schon völlig aus ihrem Bewusstsein gestrichen. Etwas später, als wir nebeneinander im Bad stehen, wage ich die Frage, ob Jenny sich nicht unwohl fühlt, wenn rings um sie herum abgelegte »Freunde« herumlaufen. Wie



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.