Romana Exklusiv 0197 by Emma Darcy & Jessica Steele & Sue Swift

Romana Exklusiv 0197 by Emma Darcy & Jessica Steele & Sue Swift

Autor:Emma Darcy & Jessica Steele & Sue Swift [Darcy, Emma & STEELE, JESSICA & Swift, Sue]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Romana
ISBN: 3862956083
Herausgeber: Cora Verlag
veröffentlicht: 2010-04-20T22:00:00+00:00


6. KAPITEL

Am nächsten Morgen entschloss Lysan sich, Enrico auf seinem Zimmer aufzusuchen, um sich von ihm zu verabschieden. Aber plötzlich hatte sie das bestimmte Gefühl, dass er schon abgereist war. Der Gedanke bedrückte sie so sehr, dass ihr der herrliche Blick aus dem Fenster gar nicht mehr so wunderschön vorkam wie noch am Tag zuvor.

Ziemlich verzweifelt ging sie die Treppe hinunter, durchquerte das Foyer und betrat den Frühstücksraum genau in dem Augenblick, als die Sonne zwischen den Wolken hervorkam und alles in ein strahlendes Licht tauchte.

Lysans Blick fiel sogleich auf die Tische am Fenster, und auf einmal heiterte sich ihre Miene auf. Enrico saß da! Er war noch da, obwohl sie ihn nach dem Dinner am Vorabend so unfreundlich behandelt hatte. Er schaute in ihre Richtung, und als er sie entdeckte, erhob er sich höflich und forderte sie mit einer Handbewegung auf, sich zu ihm zu setzen. Offenbar war er nicht nachtragend.

Ohne lange zu zögern, folgte Lysan seiner Einladung. „Hallo“, begrüßte sie ihn lächelnd und so herzlich, als wollte sie sich für ihre schlechte Laune vom Vortag entschuldigen. „Ich bin froh, dass wir uns nicht verpasst haben.“

„Wie bitte?“, fragte er, nachdem sie sich hingesetzt hatten.

„Um wie viel Uhr geht Ihr Flieger?“

„Was möchten Sie heute unternehmen?“ Er ignorierte ihre Frage einfach. „Sie bleiben noch hier?“ Ungläubige Überraschung und freudiges Erstaunen spiegelten sich in ihrem Gesicht. „Sie haben doch hoffentlich nichts dagegen?“ Seine Stimme klang ernst.

Ich muss vorsichtig sein, sonst merkt er noch, was ich für ihn empfinde. Aber das darf er nie erfahren, mahnte Lysan sich. Andererseits gab es keinen Grund, Enrico zu verheimlichen, dass sie ihn mochte. „Sie arbeiten sowieso zu viel, ein Tag Urlaub wird Ihnen guttun.“ Und plötzlich überkamen sie wieder Zweifel, und sie war verunsichert, wie so oft, seit sie sich in ihn verliebt hatte. „Aber Sie brauchen Ihre freie Zeit nicht mit mir zu verbringen, Enrico“, fügte sie deshalb hinzu. „Nun, da ich nicht mehr Gast in Ihrem Haus bin, müssen Sie sich nicht mehr für mich verantwortlich fühlen.“

Wie sehr liebe ich ihn!, dachte sie, als er sie anlächelte. „Soll ich wirklich auf die Gesellschaft der sprühendsten Frau verzichten, die ich jemals kennengelernt habe?“, fragte er.

Sie wusste nicht genau, was er mit „sprühendsten“ meinte, es hörte sich jedoch wie ein Kompliment an. Vielleicht verglich er sie mit einem Vulkan, bei dem man auch nie wusste, wann er ausbrechen und Funken sprühen würde.

„Ich verbringe natürlich gern den Tag mit Ihnen“, erwiderte sie lachend. Sie glaubte, auf Wolken zu schweben, und wusste selbst nicht, womit sie das alles verdient hatte.

„Was möchten Sie sich ansehen?“

Lysan überlegte. Sie wollte eigentlich ganz gern durch Puerto Varas bummeln, aber so ein Spaziergang würde wahrscheinlich nur zwei oder drei Stunden dauern. Da Enrico den Wagen, mit dem er sie abgeholt hatte, offenbar gemietet hatte, entschied sie sich für einen längeren Ausflug, um mehr Zeit mit ihm zu verbringen. „Wie wär’s mit Puerto Montt?“, schlug sie vor.

„Falls Sie hoffen, Gabinas Cousin doch noch kennenzulernen, muss ich Sie fairerweise warnen. Er ist fünfzig, ziemlich dick und hat eine Glatze.



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