Rollmopskommando: Kriminalroman (German Edition) by Krischan Koch
Autor:Krischan Koch [Koch, Krischan]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Ein Küsten-Krimi
ISBN: 9783423426695
Herausgeber: Deutscher Taschenbuch Verlag
veröffentlicht: 2015-03-17T16:00:00+00:00
23
»Moin Moin, Frau Ahlbeck, schon wieder an den Ort des Schreckens zurückgekehrt?«, bemerkt Nicole Stappenbek anerkennend, als sie mit Thies zusammen die Schlütthörner Raiffeisenbank betritt.
»Ja, dat nützt ja nix. Ich musste meine Rente ja noch holen, das is ja neulich nix geworden.« Im Gegensatz zu Wencke Petersen ist Oma Ahlbeck die Ruhe selbst. Sie verschnauft einen Moment auf dem Sitz neben der zerzausten Hydrokultur. »Sag mal, Thies, mal was ganz anderes, ist auf die Bankräuber eigentlich ’n Kopfgeld ausgesetzt?«
»Kopfgeld? Nee, Frau Ahlbeck«, antwortet Thies ernst. Nicole muss grinsen.
Dann wendet sie sich an die junge Kassiererin. »Frau Petersen, wir müssten Herrn Thormählen noch mal sprechen.«
»Heiko hat sich heute Morgen krankgemeldet«, klärt Wencke die beiden Polizisten auf. »Hat vielleicht ’n bisschen schnell wieder mit der Arbeit angefangen.« Wencke plinkert nervös hinter der rosaroten Brille. Obwohl der Bankraub jetzt schon ein paar Tage her ist, wirkt sie immer noch furchtbar aufgeregt.
»Irgendwie hab ich das Gefühl, die könnten hier jederzeit wieder auftauchen.« So falsch liegt sie damit vielleicht gar nicht. Dass einer der Bankräuber sie im »Old Flamingo« angesprochen hatte, war kein Zufall. Sie weiß zwar nicht recht, was dieser Blonde von ihr wollte. Warum hatte er immer wieder nach der Höhe der Beute gefragt? Das müssten die Bankräuber selbst doch am besten wissen. Irgendetwas stimmte da nicht. Dass sie ihn erkannt hatte, ließ sich Wencke an dem Abend nicht anmerken. Sie hatte bei ein bisschen Small Talk den zweiten Cuba Libre in Rekordzeit durch den Strohhalm gesaugt, und sich unter dem Vorwand, bei einer Freundin mitfahren zu können, schnell verdrückt. Dass sie jetzt schon wieder allein in der Schlütthörner Filiale ist, macht sie richtig nervös. Aber den beiden Polizisten mag sie von ihrer Begegnung in der Disco auch nicht erzählen. Eigentlich hätte sie das gleich melden müssen, aber jetzt ist es zu spät. Irgendwie fühlt sie sich sicherer, wenn niemand davon weiß.
»Wencke, du machst dat schon«, beruhigt Thies sie.
»Thies, ich sag dir, dat is ’ne ganz schöne Verantwortung.« Die Jungbankerin blinkert. »Die Tankstelle von gegenüber kommt mit den Tageseinnahmen. Der Sohn von Frau Ahlbeck braucht immer Wechselgeld für seinen Supermarkt, und neuerdings kommt Bounty mit Scheinen, die ich noch nie gesehen hab …«
»Bounty?« Thies wird hellhörig.
»Fremdwährung. Da musste ich mich auch erst mal kundig machen. Dat waren Schweizer Franken.«
»Schweizer Franken?«, Thies und Nicole staunen.
»Das war wohl Urlaubsgeld oder so, aber allerhand. Da muss er wohl mal länger im Urlaub gewesen sein.«
»Aber Schweizer Franken waren bei dem Bankraub nicht dabei, oder?«, fragt Nicole Stappenbek schnell nach.
»Schweizer Franken? Nee.«
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