Rock Kiss (1.5) – Du bist alles für mich by Nalini Singh

Autor:Nalini Singh
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
veröffentlicht: 2015-10-14T16:00:00+00:00

9

Als sie etwa anderthalb Stunden später gingen, liebte David Thea womöglich noch stärker als vorher. Sie hatte seine Eltern mit solch großer Zuneigung und Wärme behandelt, sich so nahtlos in seine Familie eingefügt, als sei sie das eine Puzzleteil, das allen noch gefehlt hatte. Hoffentlich schaffte er das bei ihrer Familie auch, wenn sie ihm irgendwann genug vertraute, um ihn mit nach Bali zu nehmen.

»Mit dem Material, das ich heute in die Hände gekriegt habe, kann ich dich bis ans Ende deiner Tage erpressen«, sagte sie, als sie wieder im Auto saßen. »Das ist dir hoffentlich klar.«

»Die Fotos werde ich bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit verbrennen.«

Theas Lachen legte ihn in tausend seidene Ketten, denen er auf keinen Fall entkommen wollte. »Ich habe dich und die Jungs ja oft darüber reden hören, wie pleite ihr alle wart, als Schoolboy Choir noch in den Kinderschuhen steckte«, sagte sie. »Aber mir war nie richtig klar, wie schwer es dir gefallen sein muss, dich für die Band zu entscheiden.«

Natürlich war ihr das nicht klar gewesen, diese Sache war viel zu persönlich, David sprach nicht gern darüber. Aber Thea durfte ihn fragen, was sie wollte, ihr würde er alles anvertrauen. »Abe, Fox und Noah hatten praktisch nur auf den Schulabschluss gewartet und wollten gleich durchstarten, uns die ersten Gigs für eine Tournee verschaffen.« Noah hatte eigentlich schon mit sechzehn die Schule schmeißen wollen und war nur geblieben, weil die anderen aus jeweils unterschiedlichen Gründen nicht mitmachen wollten.

»Natürlich wäre ich gern dabei gewesen«, fuhr David fort. »Das ging so weit, dass ich nachts davon träumte. Aber ich hatte den Jungs ganz klar gesagt, dass ich aufs College wollte. Das haben sie einfach ignoriert. Sie haben es nie mit einem anderen Schlagzeuger versucht, haben die Möglichkeit noch nicht einmal erörtert. Für sie war klar, dass ich ihr Drummer bin.« Noch immer legte sich ein schwerer Druck auf Davids Brust, wenn er an diese unglückliche Zeit in seinem Leben dachte, und er konzentrierte sich ein paar Minuten lang wortlos auf den Verkehr. »Dann haben sich meine Eltern eingemischt«, fügte er hinzu, als er wieder darauf vertrauen konnte, dass ihm die Stimme nicht brach.

Thea streichelte seinen Arm. »Sie lieben dich sehr.«

»Ich weiß.« Die Liebe seiner Eltern war ein Geschenk, das David nicht mehr als selbstverständlich gegeben hinnahm, seit er bei Noah und Fox hatte erleben müssen, wie einsam und auf sich allein gestellt man in manchen Familien sein konnte. »Aber ich liebe sie auch. Ich hätte meinen Traum nie verfolgen können, wenn das bedeutet hätte, meine Eltern bis an ihr Lebensende schuften zu lassen. Das hätte mich umgebracht.«

Thea nickte. Ihr langes Haar umspielte seidig ihre Schultern. »Es gibt da etwas, von dem deine Eltern nichts wissen, habe ich recht?«

»Ja.« Sie mussten vor einer Ampel anhalten, also konnte David Thea ansehen. »Ich hatte mir ein Zeitlimit gesetzt, ein Jahr. Dann wollte ich es geschafft haben. Nicht den Ruhm, darum ging es nicht. Aber die Band sollte bis dahin so regelmäßige Engagements vorweisen können, dass man von einem Einkommen sprechen konnte.

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