Rock Heart by Paige Brown

Autor:Paige Brown [Brown, Paige]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
veröffentlicht: 2014-08-29T22:00:00+00:00

Ich liege an seine Seite gekuschelt und genieße die Wärme seines Körpers und die Nachbeben eines wundervollen Orgasmus.

»Erzähl mir was von dir«, fordere ich ihn auf. »Ich weiß so gut wie gar nichts über dich. Nur, dass du ziemlich nerven kannst.«

Die Hand, die auf meiner Hüfte liegt und mich dort gestreichelt hat, wandert langsam weiter nach unten, dann kneift er mir in den Hintern. »Mein Vater war Journalist. Ich hab ihn kaum gekannt, weil er selten Zuhause war. Meine Mutter war sozusagen alleinerziehend. In Bombay gab es am 11. Juni 2006 sieben Bombenanschläge an verschiedenen Stellen im S-Bahnnetz. Es gab 44 Tote, mein Vater war einer von ihnen. Mein Vater war da, um über vorrangegangene Detonationen zu berichten. Sein Tod hat meiner Mutter das Herz gebrochen. Sie ist depressiv geworden. Von da an hat sie nur noch funktioniert. Aber emotional war sie tot. Ich war also ziemlich auf mich gestellt. Ich denke das war der Grund, warum ich auf das College verzichtet habe. Ich wollte auf eigenen Beinen stehen und nicht länger eine Last für sie sein.«

»Hast du deswegen Probleme, dich emotional auf eine Frau einzulassen?«, frage ich. Ich kann mir vorstellen, dass man selbst abkühlt, wenn man in einer emotionslosen kalten Welt aufwächst. Bewusst verzichte ich darauf, ihm zu sagen, wie leid es mir für ihn tut. Ich will nicht, dass er glaubt, ich hätte Mitleid mit ihm. Die wenigsten Menschen, die Verluste durchgemacht haben, wollen Mitleid haben.

Er schiebt meinen Kopf von seiner Brust und dreht sich auf die Seite, damit er mich ansehen kann. »Gut möglich. Ich habe nie darüber nachgedacht. Aber vielleicht hast du recht. Oder die Richtige war einfach noch nicht dabei.« Er sieht an mir vorbei, die Stirn gerunzelt und seine Augen verdunkeln sich etwas. Ich habe das Gefühl, dass da noch mehr ist.

Ich unterdrücke mühevoll jegliche Reaktion auf seine Antwort. Er soll in meinem Gesicht nicht ablesen können, dass seine Antwort mich etwas verletzt hat. Wir hatten gerade Sex und natürlich ist mir klar, dass das für ihn nichts Besonderes war. Und für mich sollte es das auch nicht sein. Trotzdem schmerzt mich die Vorstellung ein bisschen, dass ich nicht die Richtige bin.

»Und nach der Schule?«

»Da hatte ich Glück. Ich hab eine Stelle als Assistent einer kleinen Sendung im Hard Rock Channel bekommen. Ich war Mädchen für alles. Bis jemand über meinen Youtube Channel gestolpert ist. Ich hab damals schon regelmäßig Partys gegeben, sie mit einer kleinen Kamera mitgeschnitten und Filmchen auf den Kanal gestellt. Ich hab über Indierock berichtet, habe Gigs unbekannter Bands mitgeschnitten und eigentlich alles Mögliche aus meinem Leben online gestellt. Sie haben mich vor die Kamera gesetzt, mir einen Text gegeben und gemeint, dass ich nichts weiter machen muss, außer den Mädchen da draußen den Kopf zu verdrehen. Das muss ich wohl richtig gemacht haben.« Er grinst mich an und senkt seinen Mund auf meinen Hals, um mich zärtlich zu küssen. »Ich glaub, das kann ich heute noch«, flüstert er.

»Vom Youtube-Star zum Moderator. Das würde Lilian gefallen. Sie hat auch einen Kanal.

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