Roboter im Einsatz by John Rackham

Roboter im Einsatz by John Rackham

Autor:John Rackham [Rackham, John]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Terra 015
veröffentlicht: 2013-04-02T04:00:00+00:00


5. Kapitel

Gladys Winfield fühlte sich unbehaglich, als sie zum Chefbüro geführt wurde. Sie ließ es sich jedoch nicht anmerken, sondern zeigte nach außen hin ein ruhiges und sicheres Auftreten. Ihre Selbstsicherheit wurde schwer erschüttert, als sie mit wachsender Überraschung und Entrüstung dem Bericht lauschte, den der große, junge Leutnant in ruhigem Ton dem kleinen, scharfgesichtigen Alten hinter dem Schreibtisch erstattete. Sie konnte kaum die unvermeidliche Frage abwarten.

„Nun, Schwester, was haben Sie dazu zu sagen?“

„Das ist eine Verleumdung! Dieser Kerl hier muß verrückt sein, wenn er behauptet, daß ich das getan hätte! Ich bin nie an die Luftanlage herangegangen!“

„Sie wollen damit sagen, daß sein Bericht falsch ist?“

„Nein, nicht ganz“, sie versuchte, fair zu sein. „Es stimmt, daß diese Toten plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht waren. Ich muß wohl geschlafen haben. Als ich aufwachte, lagen sie da! Vielleicht ist wirklich alles so geschehen, wie er sagt, ich kann es nicht beurteilen. Ich weiß jedenfalls, daß ich meine Liege nicht verlassen habe, um zur Luftanlage zu gehen. Und was diese Tabletten angeht – die habe ich überhaupt nicht in meiner Medizintasche!“ schloß sie triumphierend.

„Sie wurden außer von mir noch von drei anderen Personen beobachtet“, entgegnete Fairless gelassen.

„Von mir!“ rief Norden aus.

„Von Ihnen? Sie waren doch überhaupt nicht auf dem Schiff!“

„Wenn Sie gestatten, Sir – möchte ich auf eine Sache zurückkommen, die Miß Winfield überzeugen wird, daß diese Geschichte keine reine Erfindung ist.“ Der Kommodore nickte zustimmend. Fairless wandte sich an die Schwester. „Sie haben Ihr Medizintäschchen bei sich. Überzeugen Sie sich erst einmal, ob alles am rechten Platz liegt.“

Sie griff zur Tasche, öffnete sie und überprüfte den Inhalt. Dann nickte sie. „Alles in Ordnung.“

„Und das Fläschchen dort mit dem achteckigen Verschluß, was ist mit dem?“

„Das ist leer“, erwiderte sie mit ehrlicher Überzeugung. „Dieser kleine Behälter hat eine Spezialisolierschicht. Er wird zur Aufbewahrung kleiner Dosen von Sera benutzt, die bei gleichmäßiger Temperatur gehalten werden müssen. Jetzt ist er jedoch leer. Bitte überzeugen Sie sich selbst.“

„Halt, machen Sie ihn nicht auf!“ rief Fairless scharf. Ihre Finger zuckten zurück, als hätten sie heißes Eisen berührt. „Lassen Sie es mich machen.“ Er nahm das Röhrchen, ging damit in eine Ecke, die am weitesten von den Anwesenden entfernt war, hielt es so, daß alle es sehen konnten, schraubte den Verschluß auf und zeigte auf die darin liegenden Tabletten. „Kennen Sie die?“ Gladys Winfield erblaßte und starrte ungläubig auf die großen, dreieckförmigen, weißen Dinger. „Ich habe solche Tabletten in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen.“

„Na, na, Schwester, Sie werden uns doch nicht weismachen …“, mischte Gale sich ein. Doch Fairless unterbrach ihn mit einer warnenden Handbewegung. „Wenn Sie gestatten, Sir, so möchte ich die Untersuchung auf meine Weise durchführen. Ich glaube nämlich, daß sie die Wahrheit sagt!“

Gale wollte gerade wutentbrannt loslegen, aber es wurde nichts daraus, denn das Eintreten eines Mannes hinderte ihn an seinem Vorhaben. Der Neuankömmling, ein vertrocknetes Männchen, schien einen Augenblick von der Menschenansammlung in Gales Büro überrascht zu sein. „Sie ließen mich rufen, Kommodore?“ murmelte er. Als er Norden erblickte, riß er vor Staunen seine Augen weit auf.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.