Road of Pain (Die Fred Manson Trilogie 2) (German Edition) by Simone Trojahn

Road of Pain (Die Fred Manson Trilogie 2) (German Edition) by Simone Trojahn

Autor:Simone Trojahn [Trojahn, Simone]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2019-05-15T22:00:00+00:00


»Ist dieser Alexander Morgan mit dem anderen verwandt?«

»Mit Jack?«

»Ja.«

»Klar. Die beiden sind Cousins.« Diese verdammten Schmerzen! Sie kamen wieder! Mit eiskalten Wellen überschwemmten sie seinen Verstand. Mike gab sich dennoch alle Mühe, eine perfekte Beschreibung jedes einzelnen Bandenmitglieds abzugeben. Und als er fertig war, wurde er mit einer anständigen Dosis Morphium belohnt.

***

Sybille öffnete die Tür. Es war hell und roch nach Shampoo. Sie betrat das Zimmer. Ihr Gast lag im Bett und schlief wie ein Baby. Seine Haare waren frisch gewaschen und noch feucht. Er hatte sich im Schlaf von dem leichten Laken befreit und es bis ans Bettende gestrampelt. Sybille kam langsam näher, das Tränengas einsatzbereit. Er trug weiße Boxershorts und ein hellblaues T-Shirt. Während sie noch hinsah, gab er ein gedämpftes Grunzen von sich und drehte sich auf die Seite. Dabei zog er die Knie hoch und vergrub die Hände unter dem Kopfkissen. Sybilles Lippen umspielte ein dünnes Lächeln. Sie wandte sich langsam von ihm ab und seinem Rucksack zu, der neben dem Bett auf einem Stuhl stand.

Okay, dachte Sybille. Dann wollen wir mal sehen.

Sie warf einen letzten prüfenden Blick auf den Schlafenden, dann öffnete sie den Rucksack und fing an, ihn zu durchsuchen. Dabei förderte sie ganze Berge schmutziger Wäsche zu Tage, darunter auch die Sachen, die er vorhin getragen hatte. Sie fand einen Rasierapparat, Seife und Handtücher, eine Zahnbürste, einen Spiegel, eine Flasche Wasser, ein paar Müsliriegel und Zeitungsausschnitte, in denen über irgendwelche Morde in Texas berichtet wurde. Sie fand keine Waffen, weder ein Messer noch eine Pistole.

Sybille hob die Dose mit dem Tränengas vom Fußboden auf. Er hatte schöne lange Wimpern und ein sanftes Gesicht. Am rechten Handgelenk trug er ein hübsches blaues Armband. Was hatte es wohl mit diesen Zeitungsausschnitten auf sich? War er in Texas gewesen? Hatte er etwas mit diesen Verbrechen zu tun? Vielleicht. Er wirkte so ungefährlich, so unschuldig und süß.

Na schön, Kleiner. Wir werden sehen.

Sybille wandte sich ab und verließ das Zimmer. Sie würde ihn noch ein bisschen schlafen lassen. Schließlich war sie kein Unmensch.

***

Als Fred erwachte, fühlte er sich angenehm leicht und ausgeruht und hatte Hunger wie ein Bär. Er stieg gähnend aus dem Bett, warf einen halbwegs neugierigen Blick aus dem Fenster auf den bereits im Dämmerlicht liegenden Garten und begab sich dann, ohne sich anzuziehen, nach unten. Er hörte verschiedene Geräusche, die aus der Küche kamen. Das Klappern von Geschirr, einen Wasserhahn, gedämpfte Schritte. Im Flur war es dunkel, doch in der Küche brannte Licht. Sie hatte die Vorhänge zugezogen. In einer Ecke dudelte ein Radio. Der runde Plastiktisch, der die Mitte des Raumes beherrschte, war für eine Person gedeckt. Die Krankenschwester hatte ihm den Rücken zugewandt. Sie war mit dem Abwasch beschäftigt, auf dem Herd neben ihr kochte etwas. Fred beobachtete sie. Sie hatte schönes Haar, das sich in sanften Wellen um ihre Schultern schmiegte. Er spürte, wie ein Lächeln sein Gesicht überzog und etwas anderes, weiter unten, langsam zum Leben erwachte. Sie trug ein kariertes Hemd und hautenge Bluejeans. Wie Fred war sie barfuß. Ihre Zehennägel waren schwarz lackiert.



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