Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 1: Kristallmagie: Fantasy (German Edition) by Ippensen Antje

Riyala - Tochter der Edelsteinwelt 1: Kristallmagie: Fantasy (German Edition) by Ippensen Antje

Autor:Ippensen, Antje [Ippensen, Antje]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-02-10T23:00:00+00:00


Aber auf einmal seufzte Riyala tief auf. Die prekäre Situation, in der sie sich befand, drängte alles andere zurück, und sie war nahe daran, wieder in Selbstmitleid zu verfallen.

„Erzähle mir, was dich bedrückt“, sagte der alte Mann mit ruhiger Stimme.

Riyala zögerte einen Moment, doch dann berichtete sie ihm stockend von ihrem verbotenen Ausflug, wobei sie jedoch ein paar entscheidende Stellen wegließ oder beschönigte – in ihrer Version der Geschichte hatte das Gauklermädchen Sandirilia vollkommen freiwillig mit ihr die Kleider getauscht und sie in das Geheimnis des Tunnels eingeweiht. Den gutaussehenden Bauernsohn Nigel erwähnte sie überhaupt nicht.

Der Magister hörte ihr zu, ohne etwas zu sagen.

„Doch es ist seltsam“, schloss Riyala, „als ich Euch traf, schien all das nicht mehr so wichtig zu sein, auch der Zorn und die Sorge meiner Eltern nicht ... Es wird sich schon lösen, dachte ich. Und im Grunde denke ich das auch jetzt noch.“

„Und genau deshalb konnte ich eingreifen und deinen Eltern eine Botschaft übermitteln lassen“, bemerkte der Kristallhexer.

Riyala schaute überrascht hoch. „Das habt Ihr tatsächlich getan?“

„Ja, das habe ich. Mir stehen verschiedene Helfer und Methoden zur Verfügung, weißt du“, sagte er geheimnisvoll. „Und da du dein Problem losgelassen hattest, bot sich mir die Möglichkeit, dir zu helfen. Es war Freiraum genug da, verstehst du? Eine Art Gedanken-Raum. Wer sich verbohrt an etwas festhält, sich daran klammert, der lässt Hilfe gar nicht zu ...“

„Ich glaube nicht, dass ich das verstehe!“ Riyala schüttelte den Kopf. „Das würde ja bedeuten, dass Ihr schon bevor wir uns trafen meine Gedanken lesen konntet und ...“ Sie brach ab, da er zustimmend nickte.

„Genau so war es. Mir wurde die Gabe des Gedanken-Schauens verliehen. Und auch hierfür gibt es Kristalle, die unterstützend wirken können ...“

Kristallkugeln, durch die man einen Blick in andere Welten werfen kann ... Dass es so etwas gab, daran erinnerte sich Riyala plötzlich. Die Zauberpriesterinnen am Hofe von Co-Lha verwendeten jedoch gar keine Kugeln oder Steine, niemals – als ob ein Tabu darüber läge.

Jetzt erst wurde ihr bewusst, was die Worte des Magisters genau bedeuteten. Sie brauchte nicht mehr zu fürchten, dass co-lhanische Suchtrupps unterwegs waren, um sie zurückzubringen! Eine riesige Last fiel von ihr ab, und sie schaute den alten Mann in tiefer Dankbarkeit an.

„Was genau enthielt diese Botschaft, die Ihr an meine Eltern gesandt habt?“

„Deine Eltern kennen mich“, antwortete er. „Sie haben ein etwas zwiespältiges Verhältnis zu mir, doch meine Autorität haben sie niemals in Frage gestellt. Ich erklärte ihnen, dass ich dich zu mir rief und du nicht anders konntest, als diesem Ruf Folge zu leisten ...“

„Eine Lüge?“

Er lachte, und es war ein warmes und herzliches Lachen.

„Glaubst du das tatsächlich?“, fragte er erheitert.

Riyala musste schlucken. Erneut befiel sie eine Ahnung von Schicksalhaftigkeit und Vorbestimmung ... sie wusste nicht recht, was sie davon halten sollte. Was war mit ihrer eigenen, wie sie glaubte, freien Entscheidung gewesen, die Stadt Co-Lha heimlich zu verlassen? Innerlich lehnte sie sich dagegen auf, dass der Magister von Anfang an seine Hand im Spiel gehabt haben sollte. Und wenn er wirklich ihre Gedanken las, sie durchschaute, dann wusste er auch von Nigel und allem anderen, was sie verbergen wollte.



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