Ringwelt 05: Crashlander by Niven Larry

Ringwelt 05: Crashlander by Niven Larry

Autor:Niven, Larry [Niven, Larry]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Kein Funk. Kein Kom-Laser. Die Basis lag ein Drittel um den Planeten herum. Ich mußte schon selbst hin.

Ich stellte den Autopiloten so ein, daß er mich zu einem Punkt tausend Meilen nördlich der Basis bringen würde, und zwar im Tiefstflug. Bellamy würde mit einem Wagen die Verfolgung aufnehmen, und ich wollte nicht, daß er mich fand.

Die Frage war – verfügte er überhaupt über einen Wagen? Ich hatte keinen gesehen.

Vielleicht benutzte er auch … aber daran wollte ich lieber nicht denken. Also tat ich es auch nicht.

Ein Handschuhfach enthielt eine kleine Bar. Emil und ich hatten sie auf dem Weg hierher nicht besonders strapaziert. Ich bestellte mir ein einfaches Getränk und lehnte mich nippend zurück.

Hinter mir blieb der Wald zurück. Ich beobachtete die endlose Steppe und den Farn, der sich unter mir wiegte. Wenn man Raumfahrer ist, dann kommen einem Mach vier vor, als triebe man steuerlos in einer lauen Brise, doch in einem Wagen und in einer Höhe von fünfzig Fuß über dem Boden … Es war nicht direkt Furcht einflößend, es war eher hypnotisch.

Die Sonne war inzwischen untergegangen. Jetzt blieb sie, wo sie war: ganz dicht unter dem Horizont, ein Stück weit zu meiner Linken. Der Boden war verschwommen, der Himmel eine erfrorene Kugel; fast, als wären Raum und Zeit zur Bewegungslosigkeit erstarrt.

Ich dachte an Margo.

Was für eine Schauspielerin hätte sie abgegeben! Die Verwirrung, die sie nach der Entführung gezeigt hatte. Sie hatte nicht an den Masseanzeiger gedacht, o nein! Sie hatte nicht einmal gewußt, daß Llobee einer ihrer Passagiere gewesen war. Selbstverständlich nicht.

Sie hatte mich für dumm verkauft.

Ich verspürte nicht den Wunsch, ihr zu schaden. Ich würde ihren Namen nicht nennen, wenn ich mit den Behörden über Bellamy redete. Doch sie würde wissen, daß ich es wußte.

Ich fragte mich, wie sie in diese Geschichte verwickelt worden war.

Und überhaupt – wie war Bellamy dazu gekommen? Er hatte das Geld sicherlich nicht nötig. Reiner Nervenkitzel? Hatte er den Beziehungen zwischen Menschen und Aliens einen Schlag versetzen wollen? Die Rassen des Bekannten Weltraums bieten weit höhere Gewinnchancen im interstellaren Handel. Aber Bellamy hatte wenigstens drei Kzin-Kriege überlebt; er hatte schon in Kinderbüchern über Wesen gelesen, die so fremdartig aussahen wie Llobee.

Er war ein Mann, der in der falschen Zeit lebte. Mir fiel die eigenartige Betonung ein, mit der er ›splitterfasernackt‹ gesagt hatte. Ich selbst war auf der Erde mit einer Nudistenlizenz herumgelaufen, nicht, weil ich den unglaublichen Versprechungen der Nudisten glaubte, was die gesundheitsfördernde Wirkung ihres Treibens anging, sondern weil ich bei Freunden gewesen war, die ebenfalls Nudisten waren. Und auch jetzt war ich nackt. (Ob ich eine Lizenz kaufen mußte, wenn ich in der Basis ankam?) Doch Bellamy hatte bei seinen Worten gelacht. Nudismus war etwas Lustiges.

Ich erinnerte mich an die Archaismen in seiner Ausdrucksweise.

Bellamy. Er hatte nichts wirklich Falsches getan, jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, da er beschlossen hatte, Emil und mich zu töten. Wir hätten vielleicht sogar Freunde sein können. Jetzt war es dazu zu spät. Ich leerte meinen Drink und zerknüllte den Becher, der sich daraufhin auflöste und verdunstete.



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