Rettungskreuzer Ikarus - 53 - Die Bestien der Finsternis (3 of 3) by Irene Salzmann

Rettungskreuzer Ikarus - 53 - Die Bestien der Finsternis (3 of 3) by Irene Salzmann

Autor:Irene Salzmann [Salzmann, Irene]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Atlantis Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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Die verbliebenen Falanges kamen mit ihrer schweren Last nur langsam voran. Trooid wunderte sich, weshalb es ihnen so wichtig war, die Gefangenen weiterhin zu betäuben, statt sie zu zwingen, selbst zu laufen. Wohin und wie weit hätten sie gefesselt in dieser feindlichen Umwelt schon fliehen können? Indem sich die Eingeborenen mit ihnen abmühten, insbesondere mit ihm, verloren sie viel Zeit. Wie auch immer, es konnte Trooid nur recht sein, da die Männer erschöpft sein und weniger schnell reagieren würden, wenn sich die Gelegenheit zu einem erneuten Fluchtversuch bot.

Er fragte sich, was passieren mochte, wenn die Falanges wieder von einem wilden Tier angefallen wurden. Würden sie, sofern sie keine Chance sahen, den Angreifer zu besiegen, die Gefangenen opfern und davonlaufen? Würde man sie doch noch wecken, wenn nach einem Kampf nicht mehr genug Träger vorhanden waren? Oder …? Antworten auf diese Fragen wollte er lieber nicht haben, da er sich nicht sicher war, ob er in einer solchen Situation Sentenza und Anande rechtzeitig ergreifen und mit ihnen fliehen konnte.

Trooid fand, dass die Falanges vergleichsweise unberechenbar waren und nicht nach den logischen Gesichtspunkten anderer humanoider Völker handelten. Gamorrha III war zweifellos eine gefährliche Welt, die viele Überraschungen barg und entsprechende Verhaltensweisen bei den Eingeborenen geprägt hatte, die hier vielleicht überlebensnotwendig waren, jedoch in anderen Umgebungen nicht funktionierten. Wahrscheinlich hatten darum auch alle Besucher so große Schwierigkeiten gehabt.

Immer wieder machte der Trupp Halt, damit sich die Träger abwechseln konnten. In diesen Momenten wurde stets ein Kundschafter ausgesandt, der die Sicherheit des vor ihnen liegenden Pfades überprüfte.

Die Dämmerung ging schließlich in den Morgen über, dessen Licht kaum durch die Blätter drang. Die Falanges wirkten erleichtert. Dennoch ließ ihre Aufmerksamkeit nicht nach.

Zu gern hätte Trooid gewusst, wovor sich die Eingeborenen so sehr fürchteten, dass sie selbst während der Rast die Waffen griffbereit hielten und in der Wachsamkeit nicht nachließen. Er hatte sie genau beobachtet und sich die Pflanzen und Tiere eingeprägt, um die sie einen Bogen geschlagen oder in deren Nähe sie gewartet hatten, bis diese an ihnen vorbeigewandert oder -geflogen waren. Vielleicht würde ihm dieses Wissen helfen, die anderen zu beschützen, wenn sie wieder frei waren. Das nachdrückliche Wenn ignorierte er.

Seine Bemühung, die Sprache der Falanges zu verstehen, erwies sich als fruchtlos. Er war kein Kommunikationsdroid, zum anderen gab es anscheinend keine gemeinsamen Wurzeln mit anderen Sprachfamilien. Gesten und einzelne, leise geknurrte Silben reichten nicht aus, um ein Schema zu erkennen und bestimmte Worte konkreten Begriffen zuzuordnen. Selbst das modernste Übersetzungsgerät würde unter diesen Umständen Schwierigkeiten haben.

Schließlich begann ein langsamer Abstieg über schräge Äste. Die Falanges bewegten sich, als hätten sie neue Kraft geschöpft: Sie schienen sich ihrem Ziel zu nähern. Offenbar brachten die Männer die Gefangenen nicht in ihr Dorf, denn die Laubhütten befanden sich, laut Cornelius, in den Wipfeln. Den Boden vermieden die Falanges genauso wie die Baumspitzen, da dort die gefräßigsten Räuber ihre Reviere hatten.

Was hatte man mit ihnen vor?

Es war ein schwieriges Unterfangen, Trooid nach unten zu bringen. Beinahe hätte sein Gewicht, als man ihn abseilte, die drei Falanges, die die Liane hielten, hinabgerissen.



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