Rettungskreuzer Ikarus - 44 - Zusammenbruch by Irene Salzmann & Thomas Folgmann

Rettungskreuzer Ikarus - 44 - Zusammenbruch by Irene Salzmann & Thomas Folgmann

Autor:Irene Salzmann & Thomas Folgmann [Salzmann, Irene & Folgmann, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Atlantis Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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»Das ist es also.«

Genauso wie die anderen, die sich gerade in der Zentrale aufhielten, betrachtete Jason das Bild, das der Panoramaschirm der Demetra lieferte. Obwohl sie alle die holografische Darstellung gesehen und den inneren Aufbau der Station Holy Spirit Medics Alpha studiert hatten, um sich in den Gängen leichter orientieren zu können, war ihr Anblick auf dem großflächigen Monitor weit beeindruckender als die des dreidimensionalen Miniaturbildes.

Aber etwas war irritierend: Das Bild stimmte nicht ganz mit den ihnen bekannten Bauplänen überein. Entfernt erinnerte das fliegende Labor von der Grundform her an eine kleinere Ausgabe von Vortex Outpost. Darüber hinaus waren nachträglich unterschiedlich große Segmente angeflanscht worden, die zusätzlichen Raum schufen, und ein gigantisches Triebwerk sorgte für eine größere Mobilität.

Regelmäßig wechselte HSMA dank ihres leistungsfähigen Antriebs den Standort, was es für Nicht-Eingeweihte schwer machte, ihre aktuelle Position zu bestimmen. Allein der Vorstand wurde stets über den neuen Kurs informiert. Ein Agent des Raumcorps hatte es geschafft, diese geheimen Daten in Erfahrung zu bringen, dennoch war es ein Glücksfall, dass HSMA seither noch keine neuerlichen Änderungen der Route vorgenommen hatte.

Die Station trieb die meiste Zeit im All, um ihre Ressourcen zu schonen, und unternahm notwenige Kurskorrekturen, sobald sie Gefahr lief, in das Schwerefeld eines anderen Körpers zu geraten, oder um die routinemäßigen Richtungswechsel durchzuführen.

In geregelten Abständen lieferten Versorgungsboote notwendige Lebensmittel, Energieträger und angefordertes Equipment, um nach dem Löschen der Fracht beladen mit den neuesten Produkten, die in die Massenproduktion gehen sollten, wieder abzureisen. Zwar verfügte auch HSMA über eine Fertigung, konnte jedoch nur in kleinen Stückzahlen, in erster Linie Muster, produzieren.

Die Angestellten verpflichteten sich für einen Zeitraum von wenigstens fünf Jahren ohne einen Anspruch auf Urlaubstage außerhalb der Station – die Entwicklungslaboratorien galten als top secret –, und obwohl diese und verschiedene andere Arbeitsbedingungen recht hart waren, verlängerten die meisten Forscher und Verwaltungsbeamten ihren Vertrag.

Gerüchten zufolge lag das jedoch nicht an der extrem guten Bezahlung allein. Es wurde gemunkelt, dass mancher einen Grund hatte, sich an diesem schwer zugänglichen Ort aufzuhalten, oder dass Drogen im Spiel waren. Eine unauffindbare Station schien vielen geradezu ideal, um sich dem Gesetz zu entziehen und illegalen Lastern zu frönen.

»Was spürst du?«, wandte sich Jason entgegen seiner Gewohnheit, laut zu sprechen, gedanklich an Shilla.

Er konnte sich eines nagenden Unbehagens nicht erwehren, das er in der Gegenwart von Skyta und den Söldnern empfand. Die zwei gemeinsamen Tage an Bord der Celestine hatten das Eis zwischen der Crew und den unerwünschten respektive unfreiwilligen Gästen nicht zum Schmelzen gebracht.

Mc'Abgo hatte seine Leute nachdrücklich zur Ruhe angehalten, sodass es keine neuerlichen Klagen wegen der Unterbringung oder Sonstiges gegeben hatte, und Jason wiederum hatte genauso wie Shilla und Taisho Distanz gewahrt. Es hatte ein allgemeines Aufatmen gegeben, nachdem alle an Bord der Demetra gewechselt waren, insbesondere bei den Söldnern, als sie vorsichtig die Luft des anderen Schiffes eingeatmet und lediglich vage Spuren von Maschinenöl wahrgenommen hatten.

»Es befinden sich sehr viele Personen auf der Station«, erwiderte Shilla nachdenklich. »Weit mehr, als die offiziellen Zahlen behaupten.«

»Hast du eine Ahnung, warum?«

»Nein, dafür müsste ich einen konkreten Gedanken auffangen.



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