Rettungskreuzer Ikarus - 12 - Verschollen im Nexoversum by Irene Salzmann

Rettungskreuzer Ikarus - 12 - Verschollen im Nexoversum by Irene Salzmann

Autor:Irene Salzmann [Salzmann, Irene]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Atlantis Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


*

Nachdem Shilla festgestellt hatte, dass keine relevanten Informationen vorhanden waren, die sie nicht schon im Computer der Sentok gefunden hatte, gab sie ihre Bemühungen auf. Der Virus, den sie in das Netzwerk eingeschleust hatte, würde automatisch alle Daten, die sie und Jason betrafen, aufspüren, modifizieren und sich anschließend selbst vernichten.

Als sie sich in ihren Schlafraum zurückzog, begab sich Jason in sein eigenes kleineres Zimmer. Er war dankbar für die Verbindungstür, die es ihm ersparte, dem lästigen Zimmerdiener begegnen zu müssen, der zweifellos im Korridor lauerte, falls man seiner bedurfte.

Nachdem sich Jason gewundert hatte, weshalb über einen Lautsprecher, der oberhalb der Toilette angebracht war, eine sanfte Stimme erklärte, das man nicht zu lange verweilen durfte und nach der Benutzung immer den Deckel schließen musste – natürlich ließ er ihn absichtlich offen –, duschte er, legte sich in das viel zu weiche Bett und fiel in einen unruhige Schlaf.

Er träumte, dass die Celestine von einer gigantischen Spinne, die aus der Toilette gekrabbelt war, mit einem dichten Netz umwoben wurde. Das Monstrum hatte verblüffende Ähnlichkeit mit Commander Charkh. Vergeblich versuchte Jason, sein Schiff, das plötzlich auf Spielzeuggröße geschrumpft war, von den klebrigen Fäden zu befreien. Die Verzweiflung drohte, ihn zu übermannen: Wie sollte er jemals wieder nach Hause gelangen ohne seine Celestine? Und wo war überhaupt Shilla? Die Vizianerin saß mit einem Mal auf der Spinne. Ihr violettes Haar hatte sich in peitschengleiche Tentakel verwandelt, die sich in körperlose Köpfe bohrten und sich von diesen nicht eher zurückzogen, bis diese sich in gesichtslose Ovale verwandelt hatten. »Shilla!« Jason rief wiederholt ihren Namen, aber sie drehte sich kein einziges Mal um, als sie auf der Spinne davon ritt. Hoffnungslos und einsam blieb er zurück, während sich Shilla und ihr Reittier auflösten. Auch das Schiff verschwand. »Ich stehe Euch zur Verfügung, in jeglicher Hinsicht.« Ein bunter Schal flatterte vorbei. Dann schlangen sich zwei starke Arme um seinen Körper. »Komm schon, Süßer!« Jason riss sich los und begann zu rennen …

Keuchend erwachte er.

Jason brauchte einen Moment, um sich zu orientieren. Schließlich fiel ihm ein, dass er sich in einem Hotelzimmer befand und nicht in seiner Kabine an Bord der Celestine. Er blickte auf die schmucklose Tür, hinter der Shilla ruhte.

Schlief sie wirklich? War alles in Ordnung? Er konnte sich nicht an die Einzelheiten seines Traums erinnern, aber er wusste noch, dass darin etwas mit Shilla passiert war. Scheißtraum, dachte er. Die Ereignisse der vergangenen Tage und die Sorge um den Zustand der Vizianerin hatten auch bei ihm ihre Spuren hinterlassen; er war gereizt und nervös.

Seiner Intuition folgend, schlug Jason die leichte Decke zurück und schlüpfte in die Hose, die er zuvor mit den übrigen Kleidungsstücken achtlos hatte auf den Boden fallen lassen. Lautlos öffnete er die Tür und glitt in die benachbarte Suite. Dämmriges Licht wies ihm den Weg durch die Zimmerflucht. Er schlich in die abgedunkelte Kammer und blieb neben dem breiten Bett stehen. Wenn Shilla jetzt erwachte, würde sie ihn zweifellos verspotten, aber das war Jason lieber, als auf Grund idiotischer Anstandsregeln etwas zu übersehen – beruhte es auch nur auf einer dunklen Ahnung – und Shilla zu verlieren.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.