Rendezvous by Amanda Quick

Rendezvous by Amanda Quick

Autor:Amanda Quick [Quick, Amanda]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Augusta erstickte ein Stöhnen. »Eine schwierige Aufgabe. Ich habe das Porträt deiner Mutter letzte Nacht in der Galerie gesehen. Sie war, wie du schon gesagt hast, wirklich sehr schön.«

»Das habe ich dir doch gesagt.« Meredith zog die Stirn in Falten. »Papa sagt jedoch, Schönheit sei nicht alles, worauf es bei einer Frau ankommt. Er sagt, dass es noch andere, wichtigere Dinge gibt. Er sagt, eine tugendhafte Frau ist von größerem Wert als Rubine. Ist das nicht eine hübsche Formulierung? Papa kann sehr gut schreiben, verstehst du?«

»Ich möchte dir deine Illusionen nicht rauben«, murmelte Augusta, »aber dein Papa hat diese Formulierung nicht selbst erfunden.«

Meredith zuckte anscheinend ungetrübt die Achseln. »Er hätte sie erfinden können, wenn er es gewollt hätte. Papa ist sehr klug. Er hat früher die kompliziertesten Wortspiele gespielt, die man je zu sehen bekommen hat.«

»Ach, wirklich?«

Meredith begann endlich, eine gewisse echte Begeisterung an den Tag zu legen, als sie sich für eines ihrer Lieblingsthemen erwärmte, ihren Papa. »Als ich noch klein war, habe ich eines Tages gesehen, wie er in der Bibliothek gearbeitet hat, und ich habe ihn gefragt, was er da tut. Er hat gesagt, dass er ein sehr wichtiges Rätsel löst.«

Augusta legte neugierig den Kopf zur Seite. »Wie hieß das Spiel?«

Meredith zog die Stirn in Falten. »Ich kann mich nicht erinnern. Es ist schon lange her. Ich war damals noch ein Kind. Ich kann mich nur noch erinnern, dass es etwas mit einem Spinnennetz zu tun hatte.«

Augusta schaute auf Merediths Hut herunter. »Mit einem Spinnennetz? Bist du ganz sicher?«

»Ich glaube, ja. Warum?« Meredith hob den Kopf, um zu Augusta aufzublicken. Kennst du das Spiel?«

»Nein.« Augusta schüttelte bedächtig den Kopf. »Aber mein Bruder hat mir einmal ein Gedicht geschenkt, das den Titel >Das Spinnennetz getragen hat. Ich fand dieses Gedicht immer sehr seltsam. Ich habe es nie wirklich verstanden. Ich habe genau genommen sogar nie gewusst, dass mein Bruder Gedichte geschrieben hat, bis er mir diese seltsamen Verse gegeben hat.«

Es war nicht nötig, die Tatsache zu erwähnen, dass das Blatt Papier, auf das das Gedicht geschrieben war, unauslöschlich mit dem Blut ihres Bruders befleckt gewesen war und dass die Verse eher unerfreulich gewesen waren.

Aber Meredith war bereits vom Thema abgeschweift. »Du hast einen Bruder?«

»Ja. Aber er ist vor zwei Jahren gestorben.«

»Oh. Das tut mir sehr leid. Ich nehme an, er ist im Himmel, wie meine Mutter.«

Augusta lächelte wehmütig. »Das kommt darauf an, ob der Herr Northumberland-Ballingers im Himmel duldet. Wenn Richard ein Hampshire-Ballinger gewesen wäre, bin ich sicher, dass das außer Frage gestanden hätte. Aber bei einem Northumberland-Ballinger, nun, du kann man nur Spekulationen anstellen.«

Merediths kleiner Kiefer fiel herunter. »Du glaubst nicht, dass dein Bruder im Himmel ist?«

»Natürlich ist er dort. Ich habe nur Spaß gemacht. Nimm mich bloß nie zu ernst, Meredith. Ich habe einen sehr unangemessenen Sinn für Humor. Das kann dir jeder bestätigen. Und jetzt komm. Ich bin schon reichlich ausgehungert, und ich sehe einen perfekten Platz für unser Picknick. «

Meredith sah sich den Ort, auf den Augustas Wahl gefallen war, eine grasbewachsene Böschung über einem kleinen Bach, misstrauisch an.



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