Rebellin, Die by Canavan Trudi

Rebellin, Die by Canavan Trudi

Autor:Canavan, Trudi [Canavan, Trudi]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783442243945
Google: 1efoPQAACAAJ
Amazon: 3442243947
Herausgeber: cbt
veröffentlicht: 2001-01-01T23:00:00+00:00


Sie nickte und schloss die Augen. Ihre Atmung nahm wieder den trägen Rhythmus des Schlafes an.

Faren gab Jarin ein Zeichen und deutete dann auf das bewusstlose Mädchen.

Der große Mann nahm sie widerstrebend auf die Arme. Soneas Lider flatterten kurz, aber sie wachte nicht noch einmal auf. Faren griff nach einer Lampe, ging zu der Falltür hinüber, öffnete sie mit einem Tritt und schob sich hindurch.

Schweigend gingen sie durch die Korridore. Als Cery einen Blick auf Soneas Gesicht warf, krampfte sich ihm das Herz zusammen. Das altvertraute Unbehagen war inzwischen mächtiger geworden als alles, was er je zuvor empfunden hatte. Es hielt ihn nachts wach und quälte ihn bei Tag, und er konnte sich kaum noch an eine Zeit erinnern, als er noch nicht an diesem Gefühl gekrankt hatte.

Er hatte vor allem Angst um sie, aber seit einigen Wochen hatte er auch Angst, in ihrer Nähe zu sein. Die Magie, über die sie gebot, hatte sich endgültig ihrem Zugriff entzogen. Jeden Tag, manchmal jede Stunde, explodierte irgendetwas in ihrer Nähe, brach in Flammen aus oder zerfiel zu Trümmern. Am Morgen hatte sie noch darüber gelacht und gescherzt, dass sie inzwischen reichlich Übung darin habe, Feuer zu löschen und fliegenden Gegenständen auszuweichen.

Wann immer ihre Magie die Oberhand gewann, kamen Magier aus allen Teilen der Stadt herbeige-laufen. Sonea war praktisch ständig in Bewegung gewesen und hatte mehr Zeit in den Tunneln verbracht als in Farens Verstecken. Kein Wunder, dass sie zu Tode erschöpft und unglücklich war.

Gedankenverloren, achtete Cery kaum auf den Weg. An einer Stelle stiegen sie eine steile Treppe hinunter und kamen kurz darauf unter einem riesigen Steinbrocken vorbei. Als er den Sockel des Äußeren Walls erkannte, wusste er, dass sie auf dem Weg ins Nordviertel waren, und er fragte sich, wer Farens rätselhafter Freund wohl sein mochte.

Nicht lange danach blieb Faren stehen und befahl dem Wachposten, Sonea abzusetzen. Als sie diesmal erwachte, schien sie ein wenig mehr von ihrer Umgebung wahrzunehmen. Faren zog seinen Mantel aus, und mit Jarins Hilfe gelang es ihm, Soneas Arme in die Ärmel zu schieben und ihr die Kapuze über die Stirn zu ziehen.

»Meinst du, du kannst gehen?«, fragte er sie.

Sie zuckte die Achseln. »Ich werde es versuchen.«

»Wenn wir jemandem begegnen, halt dich möglichst im Hintergrund«, sagte er.

Zuerst brauchte sie Hilfe, aber nach einigen Minuten hatte sie das Gleichgewicht wiedergefunden.

Sie wanderten noch einmal eine halbe Stunde durch die Tunnel und begegneten, je weiter sie kamen, immer mehr Menschen, die ebenfalls in den Korridoren unterwegs waren. Schließlich blieb Faren vor einer Tür stehen und klopfte an. Ein Wachposten öffnete ihnen und ließ sie in einen kleinen Raum eintreten, bevor er an eine zweite Tür klopfte.

Ein kleiner, dunkelhäutiger Mann mit einer spitzen Nase öffnete die Tür und musterte den Dieb von Kopf bis Fuß.

»Faren«, sagte er. »Was führt dich hierher?«

»Geschäfte«, antwortete Faren.

Cery runzelte die Stirn. Die Stimme kam ihm irgendwie vertraut vor. Dann wurden die runden Augen des Mannes mit einem Mal schmal.

»Kommt herein.«

Faren trat durch die Tür, hielt noch einmal inne und zeigte auf seine Wachposten. »Ihr bleibt hier«, erklärte er.



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