Rebell: Gläserner Zorn by Mirjam H. Hüberli

Rebell: Gläserner Zorn by Mirjam H. Hüberli

Autor:Mirjam H. Hüberli [Hüberli, Mirjam H.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Drachenmond Verlag


11

Rebell, rebellisch – Bo!

Vor mir liegt der düstere Raum, der mittels weniger Leuchten an den Wänden erhellt wird.

So wie das Licht bei meiner Ankunft in Vella (oder wie auch immer der genaue Wortlaut für diese Welt lauten mag), ist der Schein der Wandleuchten weder grell noch blendend, dafür warm und golden. Zwar fällt die Beleuchtung spärlich aus, doch sie reicht vollkommen, um mir einen Überblick zu verschaffen.

Jetzt weiß ich auch, was Bos Vorwarnung zu bedeuten hatte. Obwohl der Augenscanner einen allerersten Eindruck vermittelte, so hätte ich das hier nicht erwartet.

Der Raum – so groß wie ein Ballsaal und mit einer Höhe, die ich nur schwerlich abschätzen kann – ist von allerhand Gegensätzen geprägt. Dass hier kein einziges Fenster auszumachen ist, verwundert mich nicht wirklich, schließlich sind wir endlose Meter in die Tiefe gestiegen.

In der Mitte des Raumes hängt ein gewaltiger Vorhang an einer schäbigen Eisenstange, der den hinteren Bereich im Verborgenen hält. Zu meiner Linken entdecke ich eine Wand, uneben wie roher Fels, so als hätte jemand ein gigantisches Loch in einen Berg gesprengt. Vermutlich ist der Raum exakt auf diese Weise entstanden.

Die Wand zu meiner Rechten ist über und über voll mit Bildschirmen, blinkenden Lichtern, Ziffern und anderen farbigen Leuchten. Beim zweiten Blick erkenne ich, dass es nicht wirklich Bildschirme sind, zumindest nicht so, wie wir sie kennen. Es ist vielmehr eine Art Hologramm aus einem Licht- und Farbenspiel, das ohne feste Form und dennoch mit fixen »Knöpfen« zu funktionieren scheint.

Krass, echt spacig! Habe ich das bis dahin nicht wirklich bemerkt, ist es jetzt umso deutlicher: Ich trete in eine andere Welt ein.

Willkommen, Willow, bei den Rebellen.

Das Bewusstsein für das, was das bedeutet, vermischt sich mit Bos Worten von vorhin. Ein erster Anflug des Realisierens kommt auf. Doch wie verrückt und abgedreht das alles ist, das kann ich nur erahnen.

Ich, Willow Parker, bin mit einem fremden Kerl in einer fremden Welt. Allein die Vorstellung, dass eine Spiegelwelt zur Erde existiert, verursacht mir Kopfschmerzen. Das dann auch noch bis ins kleinste Detail verstehen zu wollen, damit ist mein Gehirn schlichtweg überfordert. Würde ich in den nächsten Sekunden Omas liebliche Stimme hören, die meinen Namen ruft und mich aus meinem Träumen reißt, weil ich schleunigst zur Uni muss, wäre das nur eine logische Folge der Ereignisse.

Doch ich höre nichts. Aber das, was ich vor mir sehe, spricht eine echt abgefahrene und fremde Sprache.

So vom Anblick des Raumes gefesselt, der viel eher einer Kommandozentrale gleicht, bemerke ich den älteren Herrn zunächst nicht, der zwischen zwei Hologramm-Bildschirmen an der gigantischen Kontrollpanel-Wand durch eine schmale Öffnung tritt.

»Bo«, knurrt er und ich fahre erschrocken zusammen.

Er kommt auf uns zu und mir entgeht nicht, wie sein Blick von meinem Kopf über Bos Lederjacke bis hin zu meinen Sandaletten gleitet. Prüfend, kritisch und skeptisch. »Wo warst du so lange?«

»Es ging nicht schneller«, entgegnet Bo mit gesenkter Stimme. »Auf der anderen Seite kam es zu einem Zwischenfall, wenn du verstehst, was ich meine, Mett?«

»War abzusehen.« Der Alte nickt und stellt gleich die nächste Frage: »Wie viele Stunden?« Beim



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