Rache - 01 - Im Herzen die Rache by Miles Elizabeth

Rache - 01 - Im Herzen die Rache by Miles Elizabeth

Autor:Miles, Elizabeth [Elizabeth, Miles]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-11-14T05:00:00+00:00


Chase hielt vor dem Wohnwagen und beäugte irritiert den silbernen BMW, der davor parkte. Wenn sie nicht im Lotto gewonnen hatten (und er hatte seiner Mom schon vor einem Jahr das Versprechen abgenommen, keine Spielscheine mehr zu kaufen, weil sie sich dann nur falsche Hoffnungen machte), gab es absolut keine Erklärung dafür, weshalb so ein Schlitten vor ihrer Tür stand.

Beim Aussteigen sah er jedoch, dass Em in dem BMW saß. Der Wagen musste ihrer Mutter oder ihrem Vater gehören – sie selbst fuhr normalerweise einen kleinen verbeulten Honda. Was zum Teufel wollte Winters hier draußen?

»Hey, Chase«, begrüßte sie ihn etwas schüchtern. »Du hast das hier bei mir vergessen.« Sie hielt ihre Hand in die Höhe und wedelte mit seinem Playbook. Chase wusste nicht, was er sagen sollte.

»Du bist hergekommen, um mir das zu geben?«

»Na ja, du schläfst ja sonst praktisch damit, oder?«, antwortete sie und zog über ihren eigenen dummen Spruch die Nase kraus. »Ich muss aber gleich wieder weg. Hab mir das Auto von meinem Dad geborgt«, fuhr sie fort und zeigte verlegen auf die glänzende Silberkarosse.

Schlimmer konnte der Tag nicht mehr werden. Zuerst die Prügelei mit Zach und jetzt tauchte auch noch Emily Winters bei ihnen am Wohnwagen auf. Er erinnerte sich nicht einmal mehr genau daran, in welchem chaotischen Zustand er die Bude am Morgen verlassen hatte. Alles, was er noch wusste, war, dass eine verbrannte Toastbrotscheibe auf der Küchentheke liegen geblieben war. Er konnte sie auf keinen Fall hereinbitten – und er hoffte, sie würde auch nichts von ihm erwarten. Er hatte nichts anzubieten. Vor allem nicht ihr.

Ohne an sein blaues Auge zu denken, nahm er die Sonnenbrille ab und verzog das Gesicht, als er mit den Fingern sein lädiertes Nasenbein streifte. Em schnappte nach Luft.

»Chase?! Was ist denn mit dir passiert?«

Seine Hand wanderte unwillkürlich an das Auge. »Bin in eine Schlägerei geraten«, brummelte er. Er konnte sie nicht ansehen. »Es geht mir gut.«

»Mit wem denn? Oh mein Gott. Geht’s dir wirklich gut? Du musst da Eis zum Kühlen drauftun.« Er hatte schon einmal erlebt, wie Em in den Krankenschwester-Modus geschaltet hatte – auf einer Fourth-of-July-Party letzten Sommer, als Matt Harrison volle Kanne durch eine Glastür gerannt war (sie war so blitzblank geputzt gewesen, dass er dachte, er würde durch Luft spazieren). Irgendwie war es ganz süß, wenn sie so drauf war. Doch er wollte lieber alleine sein.

»Mir geht’s gut«, wiederholte er. »Bloß ein blauer Fleck. Danke für das Playbook.« Er nahm das Heft und wandte sich zur Tür. Wenn er Glück hatte, würde sie vielleicht einfach verschwinden.

»Warte«, sagte Em. »Lass mich etwas Eis drauftun. Und ein bisschen von dieser Salbe, die mein Dad immer im Auto hat – ist einer der Vorzüge, ein Arzttöchterchen zu sein. Ich bin sozusagen ein wandelnder Erste-Hilfe-Kasten.«

Bevor Chase noch irgendetwas sagen konnte, durchwühlte sie schon ihr Handschuhfach und warf dabei Fragen über die Schulter. »Mit wem hast du dich denn geprügelt? Wo kommst du her? Tut es sehr weh? Hast du das Gefühl, es könnte eine Gehirnerschütterung sein?« Dann fand sie anscheinend, wonach sie gesucht hatte, und stupste ihn zur Wohnwagentür.



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