Queerpass by Timm Seng

Queerpass by Timm Seng

Autor:Timm Seng [Seng, Timm]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Himmelstürmer Verlag
veröffentlicht: 2015-01-15T23:00:00+00:00


Am nächsten Morgen wurde Marek schon früh wach. Er merkte, dass Marie auf dem Bett in seinen Kniekehlen lag und das wohl schon die ganze Nacht. Na toll, dann muss ich eben sehen, dass ich die Haare mit dem Staubsauger wegkriege. Marek kramte nach seiner Uhr in seinen Sachen, die neben dem Bett auf dem Fußboden lagen. Es war erst halb acht. Er drehte sich nochmal um, Marie brummte, weil sie sich mitbewegen musste. Marek sah an die Wand und wie das Licht durch die Dachluke in den Raum hineinbrach. Es fehlte nicht viel und er lag in dem Lichtkegel, hätte das Bett ein Stück tiefer im Raum gestanden. Mensch, die Sonne ist da, ich bin im Urlaub in den Bergen und der Tag hat begonnen! Marek stand auf. Leise, um Meike nicht zu wecken, schlich er nach unten und schaltete den Kaffeeautomat zum Aufheizen an. Vom Sofa her, wo Benno schlief, war ein Geräusch zu hören. Bennos Schwanz klopfte zur Begrüßung auf das Polster. Marek ging zu ihm hinüber und streichelte ihn. Dann tapste er nach draußen auf die Veranda ins Freie. Barfuß, und nur mit seiner Schlafhose und T-Shirt bekleidet, stand er auf den noch kühlen Holzbohlen und hielt den Kopf in die Sonne. Sie war noch schwach und kam gerade erst hinter den gegenüberliegenden Bergen hervor. Aber schon jetzt wärmte sie sein Gesicht in Nullkommanichts. Und je wärmer sie ihm ins Gesicht schien, desto mehr kam Marek mitten im Tag an. Seine Sinne ordneten sich und seine Gedanken sammelten sich nach einem schönen, ruhigen Schlaf. Von drinnen war ein Piepsgeräusch zu hören, die Kaffeemaschine meldete sich einsatzbereit. Marek machte sich einen starken Kaffee und holte sich eins der Croissants aus den Tüten, die er gestern beim Bäcker mitgebracht hatte. Dann ging er wieder raus auf die Terrasse und setzte sich in den Liegestuhl. Er setzte seine Sonnenbrille auf und hielt den Blick geradewegs der Sonne entgegen. So könnte jeder Morgen sein! Da hörte er von der Seite am Haus neben sich ein Graschpeln und Rascheln. Es kam von unterhalb der Veranda, die in den Hang hineingebaut war. Im ersten Moment dachte Marek, da sei ein Tier, das sich im Gras zu schaffen machte. Neugierig stand er auf, um nachzusehen. Als er über das Geländer schaute, sah er zu seiner Überraschung seinen Nachbar Heribert Eberreich an der Hauswand im Gras herumstochern. Er hatte seine Haare nicht gekämmt und sie standen kreuz und quer auf dem Kopf herum.

„Oh, guten Morgen“, sagte Marek verwundert.

„Das gehört hier nicht hin“, sagte der Nachbar ohne Umschweife, warf Marek einen vorwurfsvollen Blick zu und deutete auf etwas, das am Boden lag.

Marek sah näher hin, es war ein Hundehaufen.

„Hunde gehören an die Leine“, beharrte Heribert Eberreich.

„Und was geht Sie das an?“, fragte Marek empört.

„Das ist mein Haus und nicht Ihres.“

„Bei uns liegen auch welche“, warf der Nachbar ein.

„So, und wie viele?“, fragte Marek.

Heribert Eberreich sah ihn für den Augenblick verdutzt an. Dann schraubten sich seine Augen in einem verschlagenen Zug nach oben und stachelten Marek herausfordernd an.



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