Professor Zamorra - 1007 - Der Opfergang (3 of 3) by Christian Schwarz & Simon Borner

Professor Zamorra - 1007 - Der Opfergang (3 of 3) by Christian Schwarz & Simon Borner

Autor:Christian Schwarz & Simon Borner [Borner, Christian Schwarz & Simon]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-01-01T05:00:00+00:00


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Rückblick: Police Plaza One

Steven Zandts Büro glich einem Gerümpelkeller, durch den ein Wirbelsturm gefegt war und den danach eine Horde marodierender Orks aufzuräumen versucht hatte. Überall stapelte sich das Chaos aus Akten, halb vollen Kaffeebechern, Akten, angebissenen Käsesandwiches, Akten und Akten. Sollten die Herausgeber von Wörterbüchern und Lexika eine neue Begriffsdefinition für das Wort »Unordnung« suchen, dachte Rhett, konnten sie ein Foto dieses Arbeitsplatzes abdrucken, und jeder würde sie verstehen. Nicht einmal Dylan McMours Bleibe in Zamorras Schaltzentrale an der Loire war so unordentlich gewesen – hauptsächlich allerdings, weil Butler William wohl lieber tot umgefallen wäre, als ein derartiges Chaos zu dulden.

Lustigerweise fand sich der Lieutenant mit den immer zerknitterten Kleidern und der Miene wie fünf Tage Regenwetter in dem Raum bestens zurecht.

Sie hatten Lagebesprechung abgehalten. Draußen auf den Straßen regierte zunehmend das Chaos – ein weit grauenvolleres und den Tod bringendes Chaos als in diesem Zimmer. Sirenengeheul hallte von Hauswänden wider, New Yorker liefen panisch schreiend in ihren Untergang. Verfolgt von Monstren. Es begann.

Zandt hatte seine engsten Vertrauten in Police Plaza One versammelt, zu denen außer Amy und Rhett auch Andy Sipowicz und Diane Millerton gehörten – und eigenartigerweise eine junge Journalistin, auf deren Anwesenheit Andy bestand, die er aber nicht hatte erklären wollen. Rhett hatte einmal mehr seine Geschichte vom Drachenland und Ryffnoryl, das auch »das Schwert Babylons« genannt wurde, geschildert, Amy Rhett eigenartige Blicke zugeworfen, und Zandt den aktuellen Stand in der Vermisstensache Jenny Moffat umrissen – Kurzfassung: Man stand noch immer sorgenvoll am Anfang – dann hatte Diane berichtet, wie Geoff Bridges sein definitiv letztes Halali erlebte.

»Heilige Scheiße«, brummte Zandt, als endlich alle auf dem gleichen Wissensstand waren. »Bridges. Ich hatte gehofft, ihn zu retten. Deswegen bin ich dem Polizeipräsidenten drei Tage lang in den Allerwertesten gekrochen, habe eine Sondergenehmigung nach der anderen eingeholt. Und dann so was.«

Diane schluckte. »Das Manhattan Mercy sagt, er sei aus dem Fenster seines Zimmers geflohen und … und habe vorher einem Studenten und einem seiner Wachmänner das Blut ausgesaugt.«

»Na, wenigstens war er dadurch wieder bei Kräften, als er spazieren ging«, murmelte Andy in bitterem Spott. »Gryf hatte recht, Sir. Es war ein Fehler, Bridges am Leben zu erhalten. Ein Vampirkeim ist keine Krankheit, sondern …«

Er verstummte, als Amy ihm die Hand auf die Schulter legte.

Rhett kannte die beiden kaum, verstand aber die Geste. Sie bedeutete: Halt den Mund und mach’s nicht noch schlimmer.

Zandt ließ die Bemerkung einfach unter den Tisch fallen. »In Ordnung«, sagte der Lieutenant. »Weiter im Text. Wie ich höre, lodern im gesamten Stadtgebiet nach wie vor die paranormalen Feuer. Zombies, Geistererscheinungen, was immer Sie sich vorstellen können, es findet irgendwo dort draußen statt – just in diesem Moment. Ich fürchte, das können wir nicht länger als Gaslecks und so was wegerklären, Leute. Das bleibt.«

Amy nickte. »CNN berichtet vom ersten Aufflackern einer Massenpanik. Am Turnpike hat es schon Schießereien gegeben, weil sich aus der Stadt fliehende Autofahrer gegenseitig im Weg gestanden haben.«

»Die Besatzung der Staten-Island-Fähre meldete eben seltsame Irrlichter über der Bay«, wusste Diane. »Man befürchtet, unser Freund von heute Nacht schaut bald mal wieder vorbei.



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