Professor Zamorra - 1004 - Sterbende Welt (3 of 3) by Oliver Fröhlich & Michael Breuer

Professor Zamorra - 1004 - Sterbende Welt (3 of 3) by Oliver Fröhlich & Michael Breuer

Autor:Oliver Fröhlich & Michael Breuer [Breuer, Oliver Fröhlich & Michael]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-11-20T05:00:00+00:00


*

Arizona

Atsila schwebte hoch oben in den Wolken und genoss die neue Freiheit, die ihr von Stygia geschenkt worden war. Nun war sie nicht mehr das Mädchen aus dem Reservat, das sich in schummrigen Kneipen ausziehen musste. Nein, jetzt war sie ein großer, mächtiger Feuervogel.

Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich frei.

Und sie hatte ein Ziel.

Atsilas Falkenaugen musterten den tief unter sich befindlichen Highway, der sich wie ein großer, grauer Lindwurm durch die Landschaft wand.

Vor einiger Zeit hatte sie Phoenix passiert. Die Stadt war offensichtlich ebenfalls zu einer Todeszone geworden. Was immer in Europa vorging, hatte sich also bis in die USA ausgebreitet.

Atsila blieb merkwürdig unberührt. Etwas in ihrem Denken hatte sich verändert. Das Schicksal der etwa vier Millionen Einwohner ließ sie nahezu kalt. Sie konnte ohnehin nichts mehr daran ändern.

Kaum hatte sie Phoenix hinter sich gelassen, verschwand die Stadt auch schon aus ihren Gedanken.

Nun folgte Atsila seit geraumer Zeit einem schwarzen Camaro, der einsam über den Highway raste. In Kürze würde er die Staatsgrenze von New Mexico überqueren.

Ihre neuen, übernatürlichen Sinne verrieten Atsila überdeutlich, dass die Zielperson am Steuer dieses Wagens saß. Asmodis war gefunden!

Atsila überlegte, ob sie auf geistigem Wege Kontakt zu ihrer Meisterin aufnehmen sollte. Schließlich entschied sie sich jedoch dagegen. Erst wollte sie herausfinden, wo der Kerl eigentlich hinwollte und was er genau plante. Erst dann würde sie Stygia Bericht erstatten.

Während Atsila noch überlegte, trat der Fahrer des Camaros in die Eisen. Mit quietschenden Reifen kam der schwarze Sportwagen zum Stehen.

Was hat er jetzt vor?

Unruhig verharrte Atsila in der Luft und beobachtete das Fahrzeug weiter. Minutenlang geschah nichts, dann wurde die Fahrertür geöffnet. Ein schwarzhaariger Anzugträger mit dichtem Schnauzbart stieg aus dem Wagen, um sich neugierig umzusehen.

Als er einen Blick in den Himmel warf, konnte Atsila deutlich seine stechenden Augen auf ihrem Körper spüren. Dabei war es eigentlich völlig unmöglich, dass er sie sah. Dafür flog sie viel zu hoch …!

»Du! Komm her.«

Die Stimme des Mannes war wie Donnerhall und duldete keinen Widerspruch.

Atsila zögerte. Ein gewisser Zwang lag in den knappen Worten, doch die Treue zu Stygia war natürlich stärker. Dennoch flog Atsila schließlich in großen Kreisen tiefer, bis sie schließlich etwa fünfzig Meter von dem Camaro entfernt zur Landung ansetzte.

»Zeig dich«, befahl Asmodis. »Das ist nicht deine wirkliche Gestalt. Ich will sehen, mit wem ich es zu tun habe!«

Seine Stimme klang befehlsgewohnt und machtvoll. Wieder spürte Atsila den Zwang darin. Der stechende Blick wurde intensiver.

Widerwillig kam Atsila der Aufforderung nach. Sie verwandelte sich. Fast ein wenig betrübt legte sie die Feuervogelgestalt ab und nahm wieder ihre menschliche Form an.

Interessiert hob Asmodis eine Augenbraue und musterte sie mit glühenden Augen. Er machte einen Schritt auf sie zu.

»Nun sag schon, wer schickt dich, kleines Indianermädchen?«, fragte er. »Ich bin sehr neugierig! Das wird doch nicht auf deinem Mist gewachsen sein.«

Atsila ließ ein Lächeln aufblitzen. Sie fühlte sich mächtig und unaufhaltsam.

»Das geht dich nichts an«, antwortete sie mit einer Arroganz in der Stimme, die Asmodis abermals dazu veranlasste, die Augenbraue hochzuziehen. Er ließ ein leises Lachen hören.

»Du weißt wohl nicht, mit wem du es zu tun hast«, vermutete er ganz richtig.



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