Pringle in Trouble by Livingston Nancy

Pringle in Trouble by Livingston Nancy

Autor:Livingston, Nancy [Livingston, Nancy]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Als Hugh und Clarissa die Bibliothek betraten, schlug ihnen fröhlicher Lärm entgegen. Statt Kamillentee gab es heute abend Wein; Consuela hatte einen sicheren Instinkt dafür, was sie ihren Gästen zumuten durfte. Ausgelassen scherzte sie über die möglichen Gründe für D. I. Robinsons überraschende Abreise, und ihre Gäste taten es ihr nach, erleichtert, wenigstens für einen Moment den Gedanken an den Mord abschütteln zu können. Mrs. Arburthnot war noch aufgedrehter als gewöhnlich.

Jessie und Wilfred machten mit ihren in weiße Servietten gehüllten Flaschen unablässig die Runde. Und der Alkohol zeigte die gewünschte Wirkung, besonders, da die meisten seit dem Mittagessen nichts mehr gegessen hatten. Mrs. Burg und Millicent saßen an dem schweren Eichentisch und füllten die Behandlungskarten für den morgigen Tag aus, Consuela ging umher und verteilte ihre Termine mit dem bezauberndsten Lächeln, dessen sie fähig war. Man hätte fast meinen können, der Mord sei nur ein böser Traum gewesen.

Kaum hatte er den Raum betreten, fiel Hughs Blick sogleich auf Jonathan. Dieser hinterhältige...! Er war noch immer wütend über Jonathans verleumderische Reden, und mit Clarissa neben sich fühlte er auf einmal einen pubertären Drang, es diesem Burschen endlich einmal richtig zu zeigen. Seine innere Stimme, die ihn anflehte, innezuhalten, ignorierend, schritt er breitbeinig und mit vorgerecktem Kinn durch den Raum direkt auf Jonathan zu. Hinter ihm klaffte eine Schneise des Schweigens.

Jonathan tat, als merke er nichts. Er blickte erst hoch, als Hugh unmittelbar vor ihm stand, griff dann nach seinem Glas und schob es mit vielsagendem Lächeln beiseite. «Doch nicht schon wieder, Dr. Godfrey, oder?» Es klang unendlich gelangweilt. «Champagner läßt zwar die Augen glänzen, aber er sollte innerlich zur Anwendung kommen — nicht äußerlich.» Miss Fawcett kreischte begeistert auf, und Jonathan lächelte ihr huldvoll zu. Hugh platzte der Kragen. Er riß Jonathan am Arm und zwang ihn, ihm ins Gesicht zu blicken. Jonathan gab sich beleidigt: «Ich finde, Sie sollten etwas mehr Rücksicht darauf nehmen, daß ich noch unter Schock stehe. Die Nachwirkungen des entsetzlichen Anblicks heute morgen...»

«Sie und unter Schock!» sagte Hugh höhnisch. «Daß ich nicht lache! Ich bin, wie Sie inzwischen wissen dürften, Arzt, und außerdem Weltmeister im Erkennen von Simulanten. Wenn Sie sich schlecht fühlen, dann höchstens deshalb, weil Sie, seit Sie hier sind, ununterbrochen heimlich Mars-Riegel in sich hineingestopft haben...»

«Bloß vier!» sagte Jonathan kleinlaut.

«...und letzte Nacht noch über des Colonels Wildpastete hergefallen sind», fuhr Hugh unerbittlich fort.

Jonathan holte tief Luft, um lauthals alles abzustreiten, aber Hugh ließ ihn nicht zu Wort kommen: «Beim Anblick von van Tenkes Leiche wurde Ihnen übel, und Sie haben alles wieder ausgekotzt. Der Colonel hat die Schweinerei gesehen und wußte gleich, was es war. Sie müssen es in den frühen Morgenstunden zu sich genommen haben, dem Verdauungszustand nach zu urteilen, und das bedeutet, daß Sie während der letzten Nacht zumindest zeitweise nicht auf Ihrem Zimmer waren. Weiß die Polizei das eigentlich schon?»

Jonathan schwieg.

«Das dachte ich mir», sagte Hugh befriedigt, «und wenn mir jetzt noch einmal zu Ohren kommt, daß Sie, ausgerechnet Sie, mich beschuldigen, der Täter zu sein, dann... dann werde ich Sie eigenhändig erwürgen.



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