Pray by Nick Hornby

Pray by Nick Hornby

Autor:Nick Hornby [Hornby, Nick]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-462-30658-3
Herausgeber: Kiepenheuer & Witsch Verlag
veröffentlicht: 2015-07-29T16:00:00+00:00


6. März 2012

Arsenal – AC Mailand 3:0

Irgendwie hat es das unselige Emirates-Stadion geschafft, drei seiner aufregendsten Momente in die Saison zu packen, die lange aussah wie Arsenals schlechteste seit dem Weggang aus Highbury. Da war Henrys Tor, dann, Ende Februar, fünf Tore gegen Tottenham innerhalb von dreißig hemmungslosen Minuten, nachdem man 0:2 hintengelegen hatte. Das Spiel gegen die Spurs wendete Arsenals Glück; nach einem trostlosen Januar gewann das Team plötzlich sieben Spiele am Stück und beendete die Saison auf dem dritten Platz, dabei schien mittendrin selbst die obere Tabellenhälfte unerreichbar. Die Fehler und Schwächen von Spielern und Trainer waren jedoch so offenkundig, dass die Fans, als ebendiese Spieler plötzlich alles gewannen, sich zwar freuten, aber genauso wunderten – wo kam das denn auf einmal her? In solchen Momenten wird uns vor Augen geführt, dass wir meist doch nicht so viel von Fußball verstehen, wie wir glauben, egal, wie viel wir wissen. Während eines Spiels drücken wir in endlosen Variationen aus, dass unsere Mannschaft Tore schießen muss und gleichzeitig keine kassieren darf: »Wir brauchen unbedingt ein Tor«, »Auf keinen Fall dürfen wir jetzt einen reinkriegen« und so weiter. (Worte wie »jetzt« und »unbedingt« sollen andeuten, dass man die komplexe Mechanik gerade dieser Begegnung genau durchschaut, doch in Wirklichkeit bedeuten sie gar nichts. Jede Mannschaft braucht immer ein Tor, und keine darf eins reinkriegen.) Im Lauf einer Saison neigen die Fans zu der schlichten Beobachtung – wenn auch komplizierter ausgedrückt und mit möglichst viel Detailwissen garniert –, dass ein siegreiches Team gut und ein verlierendes Team hoffnungslos schlecht ist. Diese Feststellung könnten auch meine Mutter oder Prinz Charles oder ein Marsmensch treffen, doch deren Ansichten würde man als ahnungslos abstempeln. In dieser Saison war Arsenal abwechselnd abgrundtief schlecht, ziemlich gut, trostlos, sehr gut und am Ende wieder schlecht, und in jedem Stadium waren meine Arsenal-Freunde und ich absolut überzeugt, dass der jeweilige Zustand unveränderlich sei.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.