Plondfair, der Berufene by William Voltz
Autor:William Voltz [Voltz, William ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: PAN-THAU-RA, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1978-04-25T01:00:00+00:00
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Torgnisch war ein gelbroter Riesenstern mit extrem hohen Oberflächentemperaturen. Er stand 24.667 Lichtjahre vom Zentrumskern der Galaxis Algstogermaht entfernt, was bei der gewaltigen Ausdehnung dieser Milchstraße bedeutete, daß er sich bereits im inneren Zentrumsring befand, einer Zone, in der es ständig zu Turbulenzen jeder Art durch hyperenergetische Frequenzen und Kraftfelder kam. Durch eine Laune der Natur waren die von Torgnisch herausgeschleuderten Materiemassen während der Entstehung des Systems nicht in mehrere Planeten aufgespalten worden, sondern sie hatten sich zu einem Planeten konzentriert. Ein solcher Vorgang war ungewöhnlich selten und ließ darauf schließen, daß der Stern, der ihn verursachte, außergewöhnlichen Bedingungen unterworfen war. Dennoch hatte Torgnisch neben der Gesamtmasse, aus der später Välgerspäre entstanden war, zusätzlich kleinere Materiewolken ausgespieen. Diese hatten wegen der benachbarten Masse des entstehenden Riesenplaneten und der sofort wirksam werdenden Gravitation jedoch keine Chance gehabt, zu Planeten im astronomischen Sinne des Begriffes zu werden. Die noch weißglühenden, im Verhältnis zu Välgerspäre winzigen Materieballungen, waren eingefangen und zu Monden geworden. So war der Riesenplanet zu insgesamt 47 Monden gekommen. Das war eine Theorie.
Die Besonderheit dieses Systems, überlegte Plondfair, während er sich alle ihm darüber zur Verfügung stehenden Informationen noch einmal ins Gedächtnis rief, mochten seine Urahnen einst veranlaßt haben, es zum Zentrum der Wynger-Zivilisation zu machen.
Die 47 Monde umkreisten Välgerspäre auf relativ engen Orbitbahnen. Bei dieser Riesenwelt schien auch das allgemein als gültig anerkannte astronomische Gesetz keine Gültigkeit zu haben, nach dem zahlreiche Monde ihren Planeten in immer größer werdenden Abständen umliefen. Es gab deshalb in jüngster Zeit immer mehr wyngerische Wissenschaftler, die zu der Ansicht neigten, daß die Monde nicht direkt aus der Sonne Torgnisch stammten, sondern aus der Riesenmasse Välgerspäres erst später herauskatapultiert worden waren.
Die 47 Monde Välgerspäres befanden sich alle in einer Umlaufbahn, die fast mit der Äquatorlinie ihres Mutterplaneten übereinstimmte. Raumfahrer, die sich dem Torgnisch-System näherten und es mit dem bloßen Auge beobachteten, hatten oft den Eindruck, daß Välgerspäre mit einem leuchtenden Ring umgeben war, denn die Versetzung der Monde nach Norden oder Süden war so geringfügig, daß sie nur mit optischen Geräten einwandfrei angemessen werden konnte. Fast alle Monde besaßen ein hohes Rückstrahlungsvermögen und leuchteten in einem anderen Spektralbereich als Välgerspäre, deshalb hoben sie sich auch gegen die Sonnenseite von Välgerspäre ab.
Plondfair hatte oft gehört, daß auf den Monden verwirrende Lichtverhältnisse herrschten, aber er konnte sich in seiner Phantasie trotzdem kein richtiges Bild davon machen.
Wahrscheinlich mußte man dieses beeindruckende Naturschauspiel selbst erleben. Auf den meisten Monden, die sich zwischen Torgnisch und Välgerspäre befanden, gab es überhaupt keine Nachtperiode. Trotz ihrer Eigenrotation wurden sie nach Sonnenuntergang von Välgerspäre so stark beleuchtet, daß fast immer helles Tageslicht herrschte, wenn auch mit veränderten Spektrallinien. Wenn die Monde in den Planetenschatten eintraten, erschien Välgerspäre noch immer als mächtige Sichel von enormer Leuchtkraft.
An der Äquatorlinie betrug der Durchmesser Välgerspäres 646.380 Kilometer, die Schwerkraft erreichte Werte von 18,21 Gravos. Die Atmosphäre dieser ungewöhnlichen Welt bestand überwiegend aus Wasserstoff, mit großen Anteilen von Methan und Ammoniak, sowie Spuren von Sauerstoff und Edelgasen. Die mittleren Tagestemperaturen lagen bei 25,8 Grad. Sie resultierten in erster Linie aus der mittleren Sonnenentfernung des Planeten von 720 Millionen Kilometer.
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