Pimpinella Meerprinzessin - 08 - Das Unterwasser-Turnier by Usch Luhn

Pimpinella Meerprinzessin - 08 - Das Unterwasser-Turnier by Usch Luhn

Autor:Usch Luhn [Luhn, Usch]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: kinder
Herausgeber: Ravensburger
veröffentlicht: 2013-10-07T22:00:00+00:00


9

Ein Tennisnetz als Gefängnis

„Nie und nimmer!“, sagte Nick ungläubig. „Das glaube ich nicht, bevor ich Frau Lixe nicht selbst gesehen habe. Das hört sich zu gruselig an.“

Gleich nachdem Lola Lixe an der Garderobenmuschel vorbeigeschwommen war, ohne Nella und Lanzelot Ritter zu entdecken, war Nella in den Speisesaal zurückgekehrt. Die neugierigen Mädchen vom Nebentisch waren zum Glück bereits enttäuscht davongeschwommen.

So waren die Freundinnen mit Nick und Floris ganz unter sich und Nella konnte ihre Befürchtungen sogleich loswerden.

„Doch, ich bin mir sicher“, wiederholte Nella trotzig. „Die Lixe selbst hat Señor Nigri gebissen, weil er sich bei Frau Pataria über sie beschweren wollte. Wenn sie mit Haimanus Katz und Patto unter einer Decke steckt, musste sie das unbedingt verhindern. Habt ihr euch mal ihre Zunge angesehen?“

Lanzelot Ritter fächerte sich mit seinen Flossen nervös Wasser zu. „Ich glaube, da haben sich Gnädigste Muschelsand ins Auge streuen lassen“, sagte er lächelnd. „Nur weil ich so große Flossen habe, bin ich noch lange kein Fledermausfisch. Man kann sich sein Aussehen eben nicht aussuchen. Er seufzte. „Ich wäre auch lieber so gut gebaut wie Señor Nigri.“

Er naschte von dem winzigen Rest Wasserrosenpudding. Haargenau wie Nella prophezeit hatte, war so gut wie nichts mehr davon übrig geblieben. Aber ihr war ohnehin schlagartig der Appetit vergangen.

„Allerdings hat meine süße Austernperle Batavia die Größe, mich so zu lieben, wie ich bin“, fügte Lanzelot Ritter stolz hinzu. „Sie hat eben ein besonders gutes Herz.“ Er blickte schwärmerisch in die Ferne.

„Ich finde, Sie sind manchmal echt zu gutgläubig, Herr Ritter“, entgegnete Nella gereizt. „Sie haben Frau Lixe ja noch gar nicht kennengelernt.“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Anscheinend war niemand bereit, ihr zu glauben. Dabei war die Sache doch so klar wie ein Glasschwamm.

Lanzelot Ritter strich ihr mit der linken Seitenflosse beruhigend über den Kopf. „Ruhig Blut, liebste …“

Bevor er Nella wieder vor allen anderen am Tisch Prinzessin nennen konnte, legte sie ihm ihren Finger direkt auf sein loses Maul.

„Pardon!“, sagte Herr Ritter beschämt. „Sie haben Recht, ich bin zurzeit wohl etwas abgelenkt.“ Er sah sie entschuldigend an. „Ich werde augenblicklich zur Schulleiterin schwimmen und ein gutes Wort für Herkules einlegen.“

Er schürzte nachdenklich seine Lippen. „Hmm. Mein alter Trainerpass müsste eigentlich noch gültig sein. Als Jugendlicher war ich sehr sportlich und habe am liebsten mit den Seepferdchen springen geübt. Ich habe wichtige Preise mit ihnen gewonnen. Das dürfte reichen, um die Schulleiterin zu überzeugen, dass wir mit meiner Hilfe den Pokal ergattern werden. Ich werde mich gleich mal als Cheftrainer bei ihr bewerben. Meine Batavia sagt ja immer, meinem Charme kann selbst die muffigste Muräne nicht widerstehen.“

Er schwamm eilig davon.

Über Nellas Wange floss eine einzelne große Träne. „Das klappt doch nie!“

Nick und Floris machten bedrückte Gesichter.

Nick kratzte schuldbewusst in der leeren Puddingschüssel herum. „Plötzlich war der Pudding alle“, sagte er bedauernd. „Kommt so schnell nicht wieder vor.“ Er schlug die Augen nieder.

„Hab eh keinen Hunger“, sagte Nella seufzend.

Für eine Weile sprach niemand ein Wort.

„Du glaubst also wirklich, Patto und Katz haben euch diese Lixe untergejubelt, damit das Felseninternat den Pokal holt“, fasste Floris kleinlaut zusammen.



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