Pimpinella Meerprinzessin - 05 - Besuch aus dem Felseninternat by Usch Luhn

Pimpinella Meerprinzessin - 05 - Besuch aus dem Felseninternat by Usch Luhn

Autor:Usch Luhn [Luhn, Usch]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: kinder
Herausgeber: Ravensburger
veröffentlicht: 2013-08-01T22:00:00+00:00


9

Die Untiefen des Albatros Patros

„Habt ihr gehört? Die Fechtstunde bei Señor Nigri fällt heute aus. Stattdessen findet der Unterricht bei Professor Patros statt!“ Wie ein Algenteppich verbreitete sich die Nachricht, während die Mädchen in den Speisesaal zum gemeinsamen Frühstück schwammen.

„Macht die Sportstunde etwa dieser Direktor Patros vom Felseninternat?“, fragte Effi enttäuscht bei ihrem Lieblingslehrer Señor Nigri nach. „Und kriegen wir unsere neuen Degen dann erst beim nächsten Mal?“

Sie war die Beste im Fechten und freute sich schon die ganze Woche auf den Unterricht bei dem eleganten Fächerfisch. Ausgerechnet an diesem Morgen waren nagelneue Degen eingetroffen. Es war Tradition, dass die verstorbenen Schwertfische ihre messerscharfen Schwerter der Schule spendeten. Effi war zufällig auf dem Hof gewesen, als Señor Nigri sie zusammen mit seinem Referendar und dem Postfisch in die Fechthalle geschleppt hatte.

Der Sportlehrer lächelte geheimnisvoll. „Paciencia! Geduld! Warte einfach ab, Amiga. Señora Pataria und el Profesor haben sich etwas ganz Tolles ausgedacht. Fenomenal! Fenomenal!“

Effi machte ein zweifelndes Gesicht. Wenn die Schuldirektorin Frau Pataria eine Überraschung auf Lager hatte, war meistens nur sie selbst davon begeistert.

„Und? Was sagt er?“, empfing Dafne ihre Freundin mit düsterer Miene an dem langen Frühstückstisch.

Effi zuckte mit den Schultern. „Señor Nigri wollte nichts verraten. Aber Sport gibt der Professor bestimmt nicht. Der fällt doch beim ersten Degenstoß auf seine Flosse.“ Sie biss in ein großes Stück Braunalgenkuchen.

„Der Professor trainiert aber jeden Morgen für das große Delfinkraulen“, mischte sich Nella ein. Sie balancierte drei Muschelschalen voll frisch gepresstem Wasserrosensaft und stellte sie auf den Tisch.

„Aha“, sagte Dafne misstrauisch. „Was du schon wieder alles weißt. Was hat dir dieser Nick denn sonst noch erzählt?“

Wie aufs Stichwort tauchten die Wasserjungen mit ihren Delfinen im Speisesaal auf. Señor Nigri schoss hilfsbereit auf sie zu und führte sie an einen langen Tisch. Zwei Meermädchen, die es sich dort mit ihren Schüsseln Wasserspinnenbrei gemütlich gemacht hatten, jagte er einfach weg.

„Die schleppen ihre Viecher wirklich überall mit und stehlen anderen die Plätze“, zischte Dafne. „Möchte nicht wissen, was Frau Pataria für ein Gezeter machen würde, wenn unsere Seepferdchen hier herumwiehern würden.“

Mari quetschte sich unaufgefordert zwischen Nella und Effi und unterbrach Dafnes Geschimpfe. „Die Jungs sind schließlich unsere Gäste. Für Gäste nur das Beste, sagt meine Mama immer“, widersprach sie altklug und trank ihren Becher Seeigelmilch in einem Rutsch leer.

„Weißt du was, Mari? Du bist ein richtiger Schleimfisch“, keifte Dafne. „Am besten, du setzt dich gleich rüber zu den Steinköpfen. Die mögen so Quallen wie dich.“

Mari ließ Dafnes Sticheleien gleichmütig über sich ergehen. „Keine so schlechte Idee.“ Sie grinste. „Hier ist das Wasser auf einmal so sumpfig. Ich flitze schnell mal rüber und sage Floris Hallo. Wollte ihn sowieso noch fragen, ob er mir eins seiner Gedichte vorliest.“ Sie schnellte von ihrem Sitzplatz hoch. „Soll ich Nick von dir grüßen, Nella?“, fragte sie spitzbübisch. „Der guckt schon die ganze Zeit zu dir rüber.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, paddelte sie pfeifend zum Tisch der Wasserjungen hinüber.

„Diesem Babyröhrenwurm mit seinem Seeigelmilchbart ist wirklich nichts zu peinlich“, zischte Dafne fassungslos. „Wie kann man sich nur so danebenbenehmen?“

Nella sah Mari verstohlen hinterher.



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