Pfeif auf die Erlösung by Smith-Ready Jeri

Pfeif auf die Erlösung by Smith-Ready Jeri

Autor:Smith-Ready, Jeri [Smith-Ready, Jeri]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: cbj
veröffentlicht: 2015-12-13T16:00:00+00:00


KAPITEL 21 – JETZT

Mara nimmt meinen Arm, bevor ich Johns Zimmer verlassen kann. »Wovon redest du?«

»Weißt du noch, als ich mein Handy in Dads Auto versteckt habe und er damit in den Norden von New York gefahren ist?«

»Hast du die Koordinaten noch?«, stößt Mara hervor.

»Sie sind in einem meiner Hefte. Ihr wartet hier!«

Ich laufe in mein Zimmer, das in den letzten Wochen so im Chaos versunken ist, dass mir davor graut, dass Bailey es sehen könnte. Wahrscheinlich war es ganz gut, dass ich sie vor ein paar Minuten nicht hierhergeschleift habe. Na ja, vielleicht nicht so gut.

Die Hefte vom letzten Schulhalbjahr stapeln sich auf meinem Schreibtisch. Ich nehme das für englische Lyrik und laufe damit in Johns Zimmer zurück, wo ich die eselsohrige Seite vom November aufschlage. »Ich hab’s.«

»Mara hat mir gerade erzählt, wie ihr das gemacht habt.« Bailey nimmt das Heft und schlägt die Seite auf. »Ihr habt also gewusst, dass euer Dad zu diesem Ort fuhr, und kommt erst jetzt auf die Idee, dass sie vielleicht da sein könnten?«

Mara nimmt ihr das Heft weg. »He, lass uns mal sehen, wie klar du denken kannst, wenn deine Eltern sich plötzlich in Luft auflösen.«

Bailey verschränkte entschuldigend die Arme. »Stimmt auch wieder.«

Mara wendet sich wieder an mich. »Wir können nicht einfach da hinfahren, ohne zu wissen, worauf wir uns einlassen. Wir brauchen schon etwas mehr Informationen als nur ein paar GPS-Koordinaten.«

»Stimmt.« Ich setze mich auf Johns Bett, um nachzudenken. »Wir sollten Dads Büro und ihr Schlafzimmer bis auf den letzten Zentimeter durchsuchen.«

»Ich weiß ja nicht, Leute.« Bailey setzt sich neben mich. »Wenn deine Eltern nicht gefunden werden wollen, dann haben sie doch sicher keine Hinweise hinterlassen?«

»Das heißt nicht, dass wir nicht suchen sollten.« Mara hält ihr Handy hoch. »Schließlich hat Mum mir geschrieben. Wenn Dad sein Handy hiergelassen hat, hat man ihr sicher auch befohlen, es nicht mitzunehmen. Und wenn sie diesen Befehl missachtet hat, dann vielleicht auch andere.«

»Zum Beispiel den Befehl, keine Spuren zu hinterlassen«, ergänze ich.

»Schon möglich.« Bailey macht den Zopf auf, der sich beim Herumrollen auf dem Boden vor ein paar Minuten teilweise gelöst hat. »Es sei denn, sie wurde erst im letzten Moment ungehorsam, weil ihr beide nicht dabei wart. Vielleicht hat sie gespürt, dass bei ihrer Flucht etwas nicht stimmte. Aber als sie die Beweise vernichtet hat, hat sie geglaubt, dass ihr dabei sein würdet. Sie wollte euch schützen, indem sie alle von Sophias Regeln befolgt.«

»Hm. Wahrscheinlich hast du recht.« Mara starrt ihr Telefon an. »Vielleicht schickt sie noch eine Nachricht.«

»Auf jeden Fall müssen wir trotzdem suchen.« Ich schiebe die Mädchen aus Johns Zimmer und will die Tür hinter mir schließen.

Doch dann halte ich inne und schiebe sie weit auf. Als ich gehe, steht sein Zimmer weit offen und lässt das Licht auf den Gang scheinen.

Ich bestelle Pizza für Bailey, Mara und mich, weil ich schätze, dass wir keine Zeit haben werden, zu kochen, und außerdem sind unsere Eltern nicht da, um uns zu sagen, dass wir nicht zwei Tage hintereinander Pizza essen sollen.

Wir essen bei der Arbeit in Dads Büro und achten nicht länger darauf, alles wieder an seinen Platz zu legen.



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