Peter und der Prof - 06 - Flammen im Schnee by Ingvar Ambjornsen

Peter und der Prof - 06 - Flammen im Schnee by Ingvar Ambjornsen

Autor:Ingvar Ambjornsen
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Jugendroman
Herausgeber: Hey Publishing GmbH
veröffentlicht: 2014-01-27T23:00:00+00:00


Gesucht!

Zwei Tage später wurde Gunnars Alptraumvorstellung zur Wirklichkeit. Zwar brachten Dagbladet und die anderen Zeitungen nicht die ganz schrecklichen Schlagzeilen, ganz im Gegenteil, aber man konnte doch mit gutem Gewissen sagen, dass die Bombe hochgegangen war.

Der Prof und ich kamen gerade aus der Schule, als wir am Kiosk an der Ecke die Zeitungen des Tages entdeckten. Dagbladet titelte mit: VERSCHWUNDEN - und dem Bild eines lächelnden Reidar Hansen. Unterschrift: Gunnar Oppstad sah ihn als Letzter. Wortlos kaufte ich die Zeitung, obwohl mir klar war, dass meine Mutter das wahrscheinlich schon vor Stunden erledigt hatte und dass die Zeitung zu Hause auf dem Tisch liegen würde.

Die Redaktion hatte eine ganze Seite für die Geschichte spendiert, eingeteilt in zwei Teile. Der größere Teil widmete sich Reidars Mutter und Stiefvater, die beide »tiefste Verzweiflung« darüber zum Ausdruck brachten, dass der Junge seit über vierzehn Tagen kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben hatte. Die bekümmerte Miene in der Visage seines Stiefvaters war so falsch, dass es zum Erbrechen war. Die Mutter hatte sich so sorgfältig geschminkt, dass man kaum sehen konnte, wie schlimm sie erst vor kurzem zugerichtet worden war. Das zweite Interview war mit Gunnar, der zugab, dass er sich ab und zu um Reidar gekümmert und ihm ein Dach überm Kopf geboten hatte, weil der Junge offenbar Probleme hatte. Er erzählte auch, dass Reidar ganz plötzlich aus Gunnars Haus in Nordstrand verschwunden war, erwähnte das offene Schlafzimmerfenster aber mit keinem Wort. Der Artikel brachte also für den Prof und mich nichts Neues, aber wir merkten uns immerhin, dass bisher weder von Reidars Misshandlung durch seinen Stiefvater noch von Gunnar Oppstads sexueller Veranlagung die Rede war. Auch Leif war nicht erwähnt, was den Prof erleichtert aufatmen ließ.

»Freu dich nicht zu früh«, sagte ich und faltete die Zeitung zusammen. »Das ist ein typischer Start-Artikel. Das hier geht in Serie, darauf kannst du Gift nehmen - und es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Bild richtig schwarz gemalt wird. Wir müssen Reidar einfach ganz, ganz schnell finden, zum Henker!«

»Weiß ich doch«, sagte er verzweifelt. Und er fugte hinzu; »Komisch, dass dieser Stiefvater sich nicht ausgiebig über Leif und Gunnar verbreitet, wenn wirklich er hinter den anonymen Tipps und Anrufen steckt.«

»Stimmt«, sagte ich. »Aber es steht ja nicht fest, dass er das wirklich tut. Ist doch auch möglich, dass er clever genug ist, um einfach abzuwarten und sich die Hände zu reiben. Er weiß, dass die Lawine ins Rollen gekommen ist, jetzt, wo er Reidar als vermisst gemeldet hat, und dass die Journalisten und ein Haufen Bullen wie besessen arbeiten. Die werden das Privatleben von Leif und Gunnar schon noch auseinander pflücken!«



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