Peinkofer,Michael - Die Zauberer 01 by Zauberer Die

Peinkofer,Michael - Die Zauberer 01 by Zauberer Die

Autor:Zauberer Die
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-04-01T21:43:50+00:00


2. ARSWYTH OU DUFANOR

Das Heulen des Windes legte sich, ebenso wie die ungestüme Kraft, mit der an ihrem Unterschlupf gerüttelt wurde. Ihre Glieder schmerzten, aber mithilfe der Fähigkeiten, die ihre Meister ihnen beigebracht hatten, trotzten sie erfolgreich der Kälte.

»Alles wohlauf?«, fragte Granock an Caia und Alannah gewandt; Aldur war ihm ziemlich gleichgültig.

»Einigermaßen«, antwortete Alannah. »Immerhin sind wir noch am Leben.« »Zufall«, zischte Aldur gehässig. »Nichts als glücklicher Zufall.« »Wie du meinst«, entgegnete Granock, der sich ein Grinsen verkneifen musste

- diese Runde war an ihn gegangen, da konnte der Elf sagen, was er wollte. Mit vereinten Kräften hoben sie den Korb, was gar nicht so einfach war, weil er halb in einer Schneewehe steckte. Gegen die Helligkeit blinzelnd, krochen sie nacheinander aus dem Dunkeln.

Der Schneefall hatte aufgehört, der Wind nachgelassen. Dafür herrschte Nebel, der so dicht war, dass nicht einmal eines Elfen Blick ihn zu durchdringen vermochte. Schon nach ein paar Dutzend Schritten verlor sich der weiße Boden in zähem Grau. Von dem Eisbär, der sie getragen hatte, war weit und breit nichts mehr zu sehen. Vielleicht war es dem Tier gelungen, dem Sturm zu entfliehen, vielleicht war es auch in eine der Spalten gestürzt. »Großartig«, kommentierte Aldur mit vor Sarkasmus triefender Stimme. »Den Sturm haben wir überstanden, aber was nun? In diesem Nebel werden wir den Weg zurück nicht finden.«

»Zurück?« Granock bedachte ihn mit einem geringschätzigen Blick. »Wovon sprichst du?«

»Wovon ich spreche, Mensch?« Der Elf schnitt eine Grimasse. »Ich dachte, das wäre angesichts unserer Lage sogar für dich offensichtlich. Ich spreche davon, zurück zur Ordensburg zu gehen, wo wir in Sicherheit sind.« »Die Ordensburg ist nicht unser Ziel«, wehrte Granock ab. »Unser Auftrag lautet, zur Eisnadel zu gelangen.«

»Hast du den Verstand verloren?«, blaffte Aldur. »Unser Reittier ist weg, und wir haben die Orientierung verloren. Wie sollen wir diese verdammte Nadel jemals finden?«

»Wir müssen uns eben etwas einfallen lassen.«

»Und werden dabei elend erfrieren!« Aldur schüttelte den Kopf. »Das ist typisch für euch Menschen. Ihr wisst nicht, wann es Zeit ist aufzuhören. Das ist schon immer so gewesen, und deshalb werdet ihr es auch nie zu etwas bringen.«

»Und euch«, konterte Granock, »ist der Biss abhanden gekommen, der unbedingte Wille. Ihr seid zu satt geworden, voll gefressen, deshalb wird eure Rasse früher oder später untergehen, ob ihr es wahrhaben wollt oder nicht.« »Nichtswürdiger!«, zischte Aldur und trat drohend auf ihn zu. »Was fällt dir ein?«

»Ich dachte, du willst die Prüfung unbedingt bestehen«, sagte Granock. »Wenn wir unverrichteter Dinge zurückkehren, haben wir alle vier versagt, und sehr wahrscheinlich werden wir keine zweite Möglichkeit bekommen, die Prüfung zu bestehen, wenn wir diese hier nicht nutzen.«

»Du ganz sicher nicht, Mensch«, war Aldur überzeugt. »Uns hingegen wird der Hohe Rat bestimmt ein zweites Mal zum prayf zulassen.«

»Wie schön für dich«, knurrte Granock. »Dann viel Glück beim nächsten Mal ich jedenfalls gebe hier und jetzt nicht auf!«

»Ich ebenfalls nicht«, stellte sich Alannah auf seine Seite.

»Was?« Aus Aldurs Blick sprach pures Unverständnis. »Aber ... wa-warum? Warum gehst du ein solches Risiko ein? Dazu besteht kein Anlass ...« »Weil wir nur zusammen bestehen können«, sagte die Elfin.



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