Patrick s Landing by Peter Nathschlaeger

Patrick s Landing by Peter Nathschlaeger

Autor:Peter Nathschlaeger [Peter Nathschlaeger]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Erotik
ISBN: 9783942441001
Herausgeber: Himmelstuermer Verlag
veröffentlicht: 2015-07-20T22:00:00+00:00


John Osgood drehte eine Ehrenrunde, dann umkreiste er das Zelt. Noch mal: „Patrick? Maus, Maus, komm heraus ...“ Das hatte er immer gesagt, wenn er mit dem kleinen Patrick Verstecken gespielt hatte. Er hatte immer schon lange gewusst, wo sich der Junge versteckt hatte, weil er einfach viel zu arglos war, um sich ein echt gutes Versteck zu suchen. „Maus Maus, komm heraus ...“

Er lauschte. Stille. Vögel stiegen auf. Ein Seetaucher plusterte sich auf. Ganz weit weg: Kinderlachen und die Trillerpfeife eines Betreuers. John Osgood kniete sich nieder und kroch auf allen Vieren ins Zelt. Er sah Patricks Motorradkleidung, seine Stiefel, den Rucksack und den Schlafsack, alles schön ordentlich zurechtgelegt. Er nahm die Lederjacke in die Hand und bewunderte ihr Gewicht. Das ist sicher echtes Leder, echt antik, das Ding, cool, dachte er. Dann fiel ihm ein, dass Patrick und sein Vater in etwa die gleiche Statur hatten. Wahrscheinlich hatte Mark seinem Sohn die Sachen geliehen. Ebenso wie die Maschine.

John nahm das metallisch glänzende Handy aus der Innentasche der Lederjacke, klappte es auf und ließ sich auf dem 3D Display die entgangenen Anrufe anzeigen. Und da gab’s nur zwei. Beide kamen von Magdalenas Handy. John wusste noch nicht wieso, aber ihm wurde langsam mulmig zumute. Er klickte die Nummer nach vorn und drückte die Wiederwahltaste. Magdalena hob nach dem zweiten Klingelton ab und klang atemlos: „Patrick, Liebling? Wo hast du gesteckt, warte nur wenn du ...“

„Ich bin’s, Magdalena. John. Ich bin da jetzt bei Patricks Zelt. Da sieht alles ganz ordentlich aus. Nichts durcheinander. Die Motorradklamotten sind da und auch der Rucksack. Und das Motorrad hat er echt toll in Plastikfolie eingepackt. Alles picobello. Aber Patrick ist nicht da.“

„Könntest Du bitte mal nachsehen ... ach nein, brauchst du nicht. Wenn die Ledersachen im Zelt sind, hat er sicher die Jeans angezogen, ein T-Shirt und die uralten Doc Martens, die er mal auf dem Flohmarkt gekauft hatte. John, ich mach mir Sorgen. Und Mark auch. Das ist nicht normal, dass Patrick das Handy nicht dabei hat. Er liebt das Ding. Er würde nie ohne Handy irgendwo in den Wäldern herumstreunen. Verstehst du? Nie würde er das!“

„Okokok, Magdalena, pass auf. Ich dreh hier noch ein paar Runden und gebe dann über Funk an die anderen Parkranger durch, dass sie nach dem Jungen Ausschau halten sollen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihm irgendetwas passiert ist. Er ist sechzehn, Herrgott. Der will vielleicht auch mal unterwegs sein, ohne dass er erreichbar ist. Ich kann mir das gut vorstellen.“

„Wenn du das sagst ... Meldest du dich bitte? Wenn du irgendetwas weißt, dann ... bitte, ja?“

„Klar, mach ich.“

Er klappte das Handy zusammen und sah nachdenklich nach Norden. OK, was nun? „Was nun? Ich geh zum Auto zurück und dreh wie versprochen meine Runden.“ Er kam sich etwas verrückt vor, als er mit sich selbst sprach. Und er war ehrlich genug zu sich selbst, um sich einzugestehen, dass ihm die Sache zusetzte. Noch glaubte er nicht, dass Patrick etwas zugestoßen war – das war irgendwie absurd.



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