Parkers Razzia in Athen by Günter Dönges

Parkers Razzia in Athen by Günter Dönges

Autor:Günter Dönges
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2012-02-23T23:00:00+00:00


***

Butler Parker war nicht gewillt, seine Herrin unnötigen Strapazen auszusetzen. Um die Diskussion mit dem sogenannten »Goldhelm« zu fördern, hatte er von seiner Freiheit bisher keinen Gebrauch gemacht, doch nun sah die Sache erheblich anders aus. Der weißblonde Fünfziger schien tatsächlich gewillt zu sein, Druckmittel besonderer Art anzuwenden. Darüber hinaus wollte er nun auch noch Geld von Lady Simpson erpressen. Dies konnte im Endeffekt nur bedeuten, daß der Mann vor einem Doppelmord sicher nicht zurückschrecken würde. Ihm mußte später daran gelegen sein, lästige Zeugen aus dem Weg zu räumen. Parker stolperte.

Die beiden Maschinenwaffenträger ergingen sich ein wenig taktvollen Bemerkungen über dieses Ungeschick und sprachen in diesem Zusammenhang von einem alten Mann, der sich vor Angst kaum noch auf den Beinen halten konnte. Eine Sekunde später aber bekamen sie es mit diesem Fußkranken zu tun.

Parker, ohne seinen Universal-Regenschirm, der vom »Goldhelm« zurückgehalten worden war, kam auch ohne diese Waffe zurecht. Er verfügte schließlich über eine Krawattennadel, die unscheinbar und durchschnittlich aussah. Er hatte sie plötzlich in seiner rechten Hand und stach damit nachdrücklich zu. Er versenkte die Hälfte dieser Nadel in das Körpergewebe des links von ihm gehenden Gangsters. Parker traf den Oberschenkel des verdutzten Mannes, der sich diesen Einstich im Moment nicht zu erklären vermochte. Bevor der Mann aufschreien konnte, legte Parker ihm die stahlblechunterfütterte Wölbung seiner Melone auf die Stirn.

Die Wirkung war außerordentlich.

Der Mann warf freiwillig seine Maschinenwaffe weg, lehnte sich weit zurück und schloß fast genußvoll die Augen. Dann bewegte er sich im Zeitlupentempo noch weiter nach hinten und breitete sich im federnden Zweigwerk eines Strauches aus.

Um den zweiten Mann brauchte der Butler sich nicht weiter zu kümmern denn Lady Agatha war bereits auf ihre unverwechselbare Art und Weise aktiv geworden. Da auch sie ihren Pompadour nicht bei sich hatte, benutzte sie die Spitze ihres rechten derben Schuhs.

Der zweite Mann jaulte erstickt auf, als sein Schienbein getroffen würde. Er verbeugte sich unwillkürlich vor der älteren Dame, die die gute Gelegenheit nutzte, ihm einen Stoß zu verabreichen. Er genügte, um den Mann auf der anderen Seite des Wagens ins Gebüsch zu befördern. Dort blieb er benommen liegen und rang nach Luft.

»Sie konnten die ganze Zeit über ihre Hände bewegen?« entrüstete sich Lady Simpson. Ihr ausgeprägter Busen, den sie als Waffe eingesetzt hatte, wogte.

»Selbstverständlich habe ich mir erlaubt, Mylady 'stillschweigendes Einverständnis vorauszusetzen«, gab Josuah Parker zurück, während er die beiden Maschinenwaffen einsammelte, »nur so war es möglich, daß Mylady das Geschäftsprinzip des Mr. „Goldhelm« in Erfahrung bringen konnten.«

»Ach ja.« Sie nickte. »Nun gut, Mr. Parker, das war tatsächlich meine Absicht. Man muß ja schließlich wissen, worum es geht. Aber jetzt möchte ich endlich losgebunden werden.«

Aus einer seiner vielen Westentaschen holte Parker ein flaches Taschenmesser und brauchte nur wenige Sekunden, bis die Lady ihre Hände wieder frei bewegen konnte. Um ihre Funktion auszuprobieren, befaßte sie sich noch mal kurz mit dem Mann, den sie ins nahe Gesträuch befördert hatte. Der Gangster hatte seine Benommenheit fast abgeschüttelt und wollte aus den Zweigen heraus.

Die Ohrfeige, die er von Lady Agatha erhielt, reichte vollkommen, ihn noch tiefer ins Gesträuch zu befördern.



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