Ostseejagd by Eva Almstädt

Ostseejagd by Eva Almstädt

Autor:Eva Almstädt [Almstädt, Eva]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-7325-3952-9
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2017-02-07T00:00:00+00:00


19. Kapitel

Nun war sie nicht einmal dazu gekommen, im Restaurant mit Marten etwas zu essen. Dumm gelaufen, denn für ein warmes Abendessen im Hotel Jensen war es jetzt wohl schon zu spät. Bevor Pia den Motor ausstellte, suchte sie den Parkplatz vor dem Hotel und die Umgebung schon beinahe automatisch auf eventuelle »Verehrer« ab. Ihre Sicherheitsüberprüfung fand unter protestierendem Magenknurren statt.

Sie hatte sich nicht getäuscht, die Küche des Hotels war schon geschlossen. Stine Jensen bot Pia an, Brötchen und Käse oder Aufschnitt für sie zu holen, aber Pia lehnte dankend ab. Die Jensens hatten sich auch ihren Feierabend verdient. Sie war ja selbst schuld, dass sie nichts gegessen hatte.

Mit protestierenden Beinmuskeln zog sie sich leise stöhnend am Handlauf die Treppe hinauf – der Muskelkater schien seinen Höhepunkt erreicht zu haben. Oben angekommen, prüfte sie zuerst das Türschloss ihres Appartements, trat dann ein und sah sich prüfend im Raum um. Sie war allein, das war schon mal gut. Der Grußbotschaft ihres Stalkers nach zu schließen, wusste oder vermutete er, dass sie an der Ostsee war. Er musste nur die Pressemitteilungen über die Ermittlungen des Lübecker K1 verfolgen, schon wäre er hier im Ort. War er hier im Ort, korrigierte sie sich. Die Möglichkeit bestand nicht nur, es war sogar wahrscheinlich, dass er ihren Aufenthaltsort kannte. Irgendwo musste dieser Andreas Bick jetzt wohnen, da sein Versteck in der Adlerstraße in Flammen aufgegangen war. Und er war nicht bei seiner Tante, deren Adresse er dem Bewährungshelfer angegeben hatte. Wohnte er bereits in einer Pension oder in einer leer stehenden Ferienwohnung hier in Dörnitz? War der Hund noch bei ihm?

Pia fühlte sich hier inzwischen nicht mehr viel sicherer als in ihrer eigenen Wohnung in Lübeck. Immerhin, vor den Fenstern ihres Appartements war nichts als der weite Nachthimmel und das Meer. Wenn jemand sie beobachten wollte, musste er sich mit einem Fernglas in den Hotelgarten stellen und hinaufschauen. Ich wäre jetzt lieber bei Lars, gestand sie sich ein. Sie hatte sich eingeredet, dass es so viel praktischer wäre, da sie ja morgen früh gleich wieder in Dörnitz aufs Polizeirevier musste. Doch das Appartement erschien ihr jetzt eng, einsam und stickig.

Pia öffnete die Balkontür und sog den Geruch nach Meer ein. Sie genoss, wie der kühle Nachtwind durch ihr Haar und ihre Kleidung blies. Ein erster Moment der Entspannung nach einem nervigen Tag. Sie sah hinunter auf das Dach des Restaurants. Es war nicht tief. Sie könnte hinausspringen, wenn es nötig wäre. Pia lächelte über diesen Gedanken – aber nicht lange. Sicherlich konnte man an diesen Balkonen auch gut heraufklettern.

Sie ging wieder hinein, schloss die Tür und öffnete den kleinen Kühlschrank, wohl wissend, dass sich nichts als ein Piccolo-Begrüßungssekt und das winzige Stück Schokolade darin befand, das am ersten Abend nach ihrem Einchecken auf ihrem Kopfkissen gelegen hatte. Sie hätte es besser wissen sollen: Nach dem Sekt und der Schokolade war Pia richtig hungrig. Aber schräg unterhalb des Hotel-Restaurants befand sich doch noch eine Tapas-Bar, oder?

Die Nacht von Sonntag auf Montag verlief ruhig. Nach einem schnellen Frühstück mit Croissant und Milchkaffee im Hotel ging Pia hinüber zum Polizeirevier.



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