Operation Bumerang by H. G. Ewers
Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Das Konzil, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1974-04-01T01:00:00+00:00
4.
Staatsmarschall Reginald Bull blickte auf, als eine feminine Stimme sagte: „Schätzchen, gib Küßchen!"
„Ich bin kein Schätzchen", erklärte er mit gespielter Würde, „sondern Staatsmarschall des Solaren Imperiums, du loser Vogel!"
Er drohte dem Sybill, der mit gesträubten Nackenfedern auf dem Ast eines exotischen Zwergbaums hockte, mit dem Zeigefinger. Josefine, wie er das Tier genannt hatte, sah aus wie eine Kreuzung von Papagei und Seidenäffchen, das heißt, er hatte ein seidig glänzendes langhaariges Fell, einen runden Schädel mit kleinem Affengesicht und eine Nackenhaube aus Federn. Auch die Flügel waren gefiedert und schillerten in allen Farben des Spektrums.
Josefine tänzelte auf ihren Affenfüßen auf dem Ast hin und her, streckte die lange ovale Zunge heraus und schnalzte. Dann sagte sie: „Darf ich etwas zu fressen haben, Sir?"
Bully seufzte, stand auf, ging um seinen Schreibtisch herum und betrachtete den Futternapf, der am Baum befestigt war.
Er war leer. Deshalb ging der Staatsmarschall zum Versorgungsautomaten, tastete eine Spezialfuttermischung, die der Versorgungszentrale bekannt war, und schüttete den Inhalt des kurz darauf ankommenden Plastikbeutels in Josefines Näpfchen.
„Da, du Vielfraß!" sagte er. „Du machst mich noch arm.
Vor allem aber hältst du mich von der Arbeit ab."
Er kehrte an seinen Schreibtisch zurück, schob eine Speicherspule ins Lesegerät und studierte den Bericht der Solaren Abwehr über Aktivitäten von Hetos-Inspektoren auf dem solaren Merkur.
Anschließend stellte er eine Visiphonverbindung zu Hotrenor-Taak, dem Befehlshaber der Laren in der Milchstraße, her.
„Ich möchte Sie bitten, Ihre Hetos-Inspektoren von Merkur zurückzurufen, Sir", erklärte er. „Diese Leute sind nicht fähig, die auf dem ersten Planeten laufenden Forschungsaufgaben zu überschauen und werden Ihnen deshalb stets Berichte liefern, die Sie irreführen."
Der Lare auf dem Bildschirm lächelte eigentümlich. ,„Ich danke Ihnen, Staatsmarschall Bull", sagte er. „Selbstverständlich werde ich Ihren Rat befolgen. Darf ich Sie zu einer kleinen Feier einladen, die heute abend auf meinem Flaggschiff stattfindet?"
„Aus welchem Anlaß?" erkundigte sich Bully.
„Heute ist der Tag der Schwarzen Inkabra", antwortete Hotrenor-Taak.
„Dann darf ich ja nicht fehlen", meinte Bull. „Wenn ich Zeit habe, komme ich. Vielen Dank für die Einladung."
„Bis bald!" erwiderte der Lare und unterbrach die Verbindung.
Reginald Bull blickte nachdenklich vor sich hin. Er hatte das unbestimmte Gefühl, als wäre eine verhängnisvolle Entwicklung angebrochen, hätte aber nicht sagen können, worauf sich dieses Gefühl gründete.
Der Türsummer riß ihn aus seinen Grübeleien.
Bully aktivierte die Blickschaltung über der Tür.
Kurz darauf betrat Hubert Selvin Maurice das Arbeitszimmer des Staatsmarschalls. Der Chef der SGA warf dem fressenden Sybill einen finsteren Blick zu, dann salutierte er und sagte: „Sir, Sie sprachen soeben mit Hotrenor-Taak. Darf ich erfahren, warum Sie den Laren darauf aufmerksam machten, daß seine Hetos-Inspektoren auf Merkur unfähig sind, unsere geheimen Aktivitäten zu durchschauen?"
„Selbstverständlich hätte ich gern eine Antwort auf meine Frage, Sir", stellte er mit einiger Schärfe fest.
„Ach so!" meinte Bull. „Nun, ich wollte den Laren verwirren.
Hotrenor-Taak wird kaum darauf .kommen, daß ich die Wahrheit gesagt habe. Er wird eher denken, die erwähnten Hetos-Inspektoren störten mich, weil sie unsere Aktivitäten durchschauen könnten. Deshalb wird er sie nicht ablösen."
Hubert S. Maurice räusperte sich.
„Sir, ich halte dieses Spiel für riskant", erklärte er steif. „Wir dürfen die Intelligenz der Laren nicht unterschätzen.
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