Omega by J. T. Brannan

Omega by J. T. Brannan

Autor:J. T. Brannan [Brannan, J. T.]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-8387-5942-5
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2015-03-12T16:00:00+00:00


14

Als Alyssa wieder in der Stadt war, war sie sowohl geistig als auch körperlich erschöpft.

Sie hatte das Auto schließlich stehen lassen müssen und war dann per Anhalter südwärts gefahren, eine langwierige, mühsame Reise, die noch unangenehmer war, da sie zu Recht fürchtete, überall könnten Anderson und seine Männer auf sie warten.

Außerdem konnte sie weder ihren Ausweis noch ihre Kreditkarten benutzen, und nachdem sie sich ein billiges Paar Schuhe gekauft hatte, musste sie sich unterwegs von dem wenigen Bargeld, das sie noch besaß, von Snacks ernähren. Jedenfalls bis zu ihrer letzten Mitfahrgelegenheit. Die Frau hatte so verständnisvoll auf Alyssas Geschichte reagiert – sie hatte behauptet, auf der Flucht vor einem gewalttätigen Ehemann zu sein –, dass sie sofort an einem Geldautomaten angehalten und eine große Summe gezogen hatte, die sie Alyssa in die Hand drückte und darauf bestand, dass sie das Geld annahm.

Aber wohin sollte sie sich jetzt wenden, nachdem sie zurück war? Mit Sicherheit hatte Anderson Männer in ihrer Wohnung und in der Redaktion postiert. Sie wagte es nicht, Kontakt zu James Rushton aufzunehmen, da diese Leute bestimmt damit rechneten und seine Telefone abhören würden.

Überall in der Stadt sah sie Soldaten in Schutzwesten mit Sturmgewehren im Anschlag. So etwas hatte sie noch nie gesehen und fragte an einem Zeitungskiosk den Verkäufer nach dem Grund.

Der alte Mann wirkte überrascht und sah von seinem Becher mit heißem Kaffee zu ihr auf. »Sie haben es noch nicht gehört?«, fragte er. »Na ja, es ist ja auch erst seit ein paar Stunden in Kraft.«

»Was ist in Kraft?«, hakte Alyssa nach.

»Das Kriegsrecht ist ausgerufen worden«, erklärte er, »zumindest in diesem Staat. In ein paar anderen auch, aber noch nicht landesweit. Aber die Stadt wird praktisch von Randalierern und Protestlern, allen möglichen Gruppen, belagert. Zuerst wurde die Nationalgarde eingeschaltet und dann die reguläre Armee. So sieht es im ganzen Land aus.«

Auf ihrer langen Fahrt nach Süden hatte Alyssa Anzeichen für verstärkte militärische Aktivitäten wahrgenommen, aber nicht so etwas. Sie dankte dem Mann und ging.

Sie fragte sich, ob das Land über die militärische Stärke verfügte, um überall das Kriegsrecht auszurufen. Da musste es doch eine Grenze geben. Und was, wenn die Soldaten begannen, ihren Einsatz zu hinterfragen? Wenn einige Befehlshaber begannen, an dieses Weltuntergangsgeschwafel zu glauben? Bei dem Gedanken überlief es sie kalt. Wie es aussah, hatte sich ihre Heimatstadt in einen Polizeistaat aus einem dystopischen Science-Fiction-Roman verwandelt. Und das jagte ihr umso mehr Angst ein, als viele dieser Leute womöglich nach ihr suchten.

Trotzdem musste sie hier bleiben: Jack hatte ihr zugerufen, dass sie sich »zu Hause« treffen würden, an dem Ort, den das Bild in seinem Büro zeigte – das Poster, auf dem ein Zug durch die Fassade eines der berühmtesten Wahrzeichen der Stadt brach. Das nächstgelegene Café war das Grand Café, ein wunderschönes Kaffeehaus in der Haupthalle.

Auf die geringe Chance hin, dass Jack sich seiner Festnahme hatte entziehen können, musste sie versuchen, sich mit ihm zu treffen. Sie hatte ihn in die Sache hineingezogen, und wenn sie konnte, wollte sie ihm helfen, wieder herauszukommen.

Sie wollte



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