Novik, Naomi - Die Feuerreiter seiner Majestaet 02 by Drachenprinz

Novik, Naomi - Die Feuerreiter seiner Majestaet 02 by Drachenprinz

Autor:Drachenprinz
Format: epub


Teil drei

Allegiance, Macao Jane, ich muss dich bitten, mir das lange Schweigen seit meinem letzten Brief zu verzeihen, und auch diese eilig niedergeschriebenen Worte sind alles, was ich tun kann, um das Versäumnis wiedergutzumachen. Ich hatte keine freie Minute, in der ich meine Feder hätte zur Hand nehmen können, denn in diesen drei Wochen, seitdem wir die Banka-Enge verlassen haben, sind wir von schwerem Malaria-Fieber heimgesucht worden. Ich selbst bin allerdings von der Krankheit verschont geblieben, ebenso wie die meisten meiner Männer, und Keynes ist der Ansicht, dass wir diesen Umstand Temeraire zu verdanken hätten. Keynes denkt, dass die Hitze des Drachenkörpers das Miasma vertreibe, welches für das Fieber verantwortlich sei, und unsere körperliche Nähe zu Temeraire habe uns Schutz gewährt. Aber wir sind der Krankheit nur entkommen, um umso mehr zu arbeiten: Kapitän Riley war beinahe von Anfang ans Bett gefesselt, und auch Lord Purbeck wurde befallen, sodass ich abwechselnd mit dem Dritten und dem Vierten Leutnant des Schiffes, Franks und Beckett, Wache hatte. Beides sind eifrige junge Männer, und Franks gibt sein Bestes, aber er war keineswegs auf die Aufgabe vorbereitet, ein so riesiges Schiff wie die Allegiance zu befehligen oder die Disziplin in der Besatzung aufrechtzuerhalten. Leider muss ich sagen, dass er ein Stotterer ist, was erklärt, warum er am Tisch so unhöflich erschien, wie ich dir vor einiger Zeit schrieb. Da wir Sommer haben und Kanton für westliche Schiffe gesperrt ist, werden wir morgen Früh in Macao anlegen, wo der Arzt hofft, Chinarinde zu finden, um unsere Vorräte aufzustocken. Ich dagegen hoffe, ein britisches Handelsschiff anzutreffen, welches trotz der unüblichen Jahreszeit hier vor Anker liegt, um diese Zeilen zu dir nach England zu tragen. Dies wird meine letzte Gelegenheit sein, denn aufgrund einer Sondergenehmigung für Prinz Yongxing dürfen wir unsere Reise nach Norden zum Golf von Zhi-Li fortsetzen, sodass wir Peking über Tien-sing erreichen können. Dies bedeutet eine enorme Zeitersparnis. Da aber gewöhnlich kein westliches Schiff die Erlaubnis erhält, nördlich von Kanton zu segeln, können wir nicht mehr hoffen, auf ein britisches Schiff zu stoßen, sobald wir auf offenem Meer sind. Während wir den Hafen ansteuern, haben wir bereits drei französische Handelsschiffe passiert, mehr als ich in diesem Teil der Welt anzutreffen gewohnt war, auch wenn gut sieben fahre vergangen sind, seitdem ich Kanton das letzte Mal besucht habe; und fremdländische Schiffe jeder Art sind jetzt zahlreicher vertreten als früher. Zur Stunde liegt ein schwerer Nebel über dem Hafen und verhüllt die Sicht durch mein Teleskop, sodass ich mir nicht sicher sein kann, aber ich fürchte, dass sich dort auch ein Kriegsschiff befinden könnte, obwohl es sich wohl eher um ein holländisches als um ein französisches handeln dürfte. Mit Sicherheit ist es keines der unsrigen. Selbstverständlich ist die Allegiance nicht in unmittelbarer Gefahr, da sie eine vollkommen andere Größe hat und unter dem Schutz der Kaiserlichen Krone reist, weshalb die Franzosen in diesen Gewässern keinen Angriff wagen können. Aber wir fürchten, dass die Franzosen selbst eine ständige Vertretung aufbauen, was natürlich jetzt oder in Zukunft Auswirkungen auf unsere eigene Mission haben muss.



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