Niklas ist doch kein Weichei by Anders Jacobsson & Sören Olsson

Niklas ist doch kein Weichei by Anders Jacobsson & Sören Olsson

Autor:Anders Jacobsson & Sören Olsson [Jacobsson, Anders & Olsson, Sören]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Oha du! Jetzt ist die Sache gelaufen, denkt Niklas. Das ist sie auch. Für Mister Schmidt ist die Sache gelaufen.

»Ähhhhhhhhhhh! Hast du das gesehen? Sie hat mich mit Matsch bespuckt! Ekelhaft! Ich sterbe! Hilfe! Da sind doch lauter Bazillen drin!«

Der ehemalige coole Typ rast mit einem großen braunen Matschfleck auf dem Bauch davon.

Niklas und Isabelle lachen.

»Na, warte, Rudolf Andersson. Dich krieg ich noch!«, brüllt das jämmerliche Würstchen und verschwindet zwischen den Büschen.

Niklas umarmt Isabelle. Er verspricht ihr ein Eis.

Sie gehen sofort los. Isabelle bestellt acht Kugeln: Schokolade, Erdbeer, Zitrone, Nuss, Ananas, Banane, Stracciatella und Himbeer. Niklas muss sich mit einer Kugel Vanille begnügen. Zu mehr reicht sein Geld nicht.

Als sie das Eis aufgegessen hat, will Isabelle nach Hause. Von der Kälte, die im Eis saß, hat sie Bauchschmerzen gekriegt.

Niklas denkt über Mister Schmidt nach. Der hatte ja eine Schramme am Hut. Der bräuchte mal gehörig was auf die Mütze, dass ihm die Nase am Hinterkopf wieder rauskommt, oder auf jeden Fall einen Tritt in den Hintern, der ihn augenblicklich in die Erdumlaufbahn katapultiert.

Niklas hat gesagt, dass er Rudolf Andersson heißt. Er hat nicht gelogen. Niklas heißt ja Karl Niklas Rudolf Andersson. Rudolf Andersson. Niklas weiß, dass Mister Schmidt eine Menge Dünnsinn geredet hat. Jungen kommen nicht ins Gefängnis. Jedenfalls nicht dafür, dass sie ins Mädchenklo gegangen sind, um ihrer kleinen Schwester beim Pipimachen zu helfen. Jungen kommen auch nicht ins Gefängnis, weil sie in den Häusern anderer Leute waren.

Als Niklas und Isabelle nach Hause kommen, sitzt Papa in seinem Lieblingssessel und palavert über Gardinen und Gardinenstangen. Er sieht sehr müde aus.

»Niklas«, sagt er, »heirate später eine, die keine Gardinen mag.«

»Ich hör dich wohl!«, ruft Mama aus der Küche.

Papa flüstert. »Sie hat mich in vier Gardinengeschäfte mitgeschleppt und ich musste die ganze Zeit meinen Senf dazugeben.«

»Ja und?«

»Was soll ich zu Gardinen sagen? Mir sind Gardinen total egal. Das hab ich auch zu Mama gesagt. Und jetzt soll...«

»...ich Plastiksäcke statt Gardinen aufhängen, weil dir ja sowieso egal ist, wie es bei uns aussieht.«

Mama ist reingekommen und guckt Papa böse an. »Ich habe ein gutes Gehör.«

»Das merk ich gerade«, sagt Papa mit einem verschämten Grinsen.

»Ach so. Willst du lieber schwarze oder blaue Müllbeutel im Schlafzimmer haben, Liebling?«, fragt Mama und sieht geradezu erschreckend liebenswürdig aus.

»Such du lieber aus«, sagt Papa vorsichtig.

»Jetzt reicht’s aber!«

Mama stürzt sich auf Papa und zieht ihn wie eine Ringerin auf den Fußboden, um mit ihm dort einen Ringkampf zu machen.

Niklas schüttelt den Kopf.

»Ihr spinnt ja. Ich geh mir neue Eltern kaufen.«

»Jetzt reicht’s aber!«, rufen Mama und Papa gleichzeitig und stürzen sich auf Niklas.

Aber er kann entkommen. Niklas läuft in die Küche. Da sieht er, wie sich etwas Widerwärtiges dem Haus nähert.

Mister Schmidt! Er hat herausgekriegt, wo Rudolf Andersson wohnt! Niklas versteckt sich im Kleiderschrank im Flur, als Mama aufmacht.

»Hallo«, sagt Mama.

»Hallo«, sagt Mister Schmidt.

»Ja?«

»Ist Rudolf zu Hause?«



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