Nightlife by Hodge Brian

Nightlife by Hodge Brian

Autor:Hodge, Brian [Hodge, Brian]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Diese Aufgabe mit Aprils Fiero auszuführen, war mehr als nur eine Nerven aufreibende Unbequemlichkeit. Es war ein logistischer Albtraum.

Der Fiero war die vollkommene Antithese zu einem praktischen Familienwagen. Er hatte nur zwei tiefer gelegte Schalensitze. Keinen Rücksitz. Der Innenraum war so eng wie ein Cockpit, und unmittelbar dahinter lag schon der Motor. Nur der Kühler war vorne beim Ersatzreifen untergebracht. Der einzig nennenswerte Stauraum befand sich zwischen den Rücklichtern und dem Motor, und selbst im leeren Zustand bot er nicht viel mehr Platz als eine Regenrinne.

Sie wickelten die Leiche in eine Decke, und April fuhr den Wagen zum Fuß der Treppe, während Justin und Kerebawa den Toten hinunterschleppten. April hielt Wache, schritt auf und ab und konnte die Hände nicht mehr still halten. Sie stopften den toten Auftragsmörder in den kleinen Kofferraum, verbogen seine Arme und Beine, als wäre er eine übergroße Gummipuppe. Seine Biegsamkeit löste eine weitere Runde Übelkeit aus. Endlich hatten sie ihn drin und schlugen den Deckel zu. Die Leiche gab bereits ein Bouquet unangenehmer Gerüche von sich.

Sie ließen Kerebawa die Tür bewachen – nur für den Fall eines zweiten Überfalls – und packten. Eine überstürzte Sache von fünf Minuten. Justin warf ein paar Kleider zum Wechseln und Toilettenartikel in eine Sporttasche aus Nylon. Er kam sich vor wie ein russischer Bauer, der vor dem Ansturm der Deutschen flüchtete. Ohne auch nur den Hohn verbrannter Erde zurücklassen zu können.

Er hielt inne, als er April sah, die niedergeschlagen in ihrem Büro stand. Einen Moment später erkannte er die Tränen in ihren Augen.

»Was ist denn?« Eine überflüssige Frage, die er sogleich bedauerte.

Sie wies auf die Büroeinrichtung. »Ich hab so hart gearbeitet, damit das alles läuft.« Die Stimme versagte. »Es ist nicht viel, aber es gehört mir. Und jetzt – jetzt weiß ich nicht, ob ich es je wiedersehen werde.«

Er ließ seine Tasche zu Boden fallen und ging hin zu ihr. Es wäre so einfach gewesen, ihr zu sagen, dass sie natürlich alles wiedersehen würde, sehr bald sogar. Versprechen ohne Garantie waren immer so einfach zu machen. Er hielt den Mund.

Sie drückten sich einige Augenblicke lang fest, ließen sich dann wieder los. April schaltete ihren geschäftlichen Anrufbeantworter ein und sagte, sie könnte wenigstens von außerhalb die eingegangenen Nachrichten abrufen und beantworten. So wollte sie verhindern, dass das Geschäft völlig zum Erliegen kam.

Ein überaus hartes Geschäft, dieses Verstecken von Leichen und Verschwinden im Untergrund.

Sie schnappten sich ihre Taschen, verschlossen alle Fenster und machten die Lichter aus. Verriegelten die innere und äußere Tür. Dann ging’s treppab.

Es gab nur eine mögliche Zusammenstellung, damit sie alle drei ins Auto passten. April entfernte das Verdeck und verstaute es unter dem Ersatzreifen. Dann stieg sie als Erste in den Wagen und setzte sich mit gespreizten Beinen über die Konsole, das eine Bein in Justins Schoß, das andere vor Kerebawa gegen das Armaturenbrett gedrückt. Glücklicherweise hatte der Wagen eine automatische Schaltung; bei einer manuellen wäre das nicht möglich gewesen. Obwohl sie von den dreien die kleinste war, ragte ihr Kopf ein Stück durch die Lücke im Dach, ebenso wie der Bogen und die Pfeilschäfte.



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