Nie vergaß ich deine Zärtlichkeiten by Kelly Jamison

Autor:Kelly Jamison [Jamison, Kelly]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783733787332
Herausgeber: 2015 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
veröffentlicht: 2015-04-25T16:00:00+00:00

7. KAPITEL

Hannah versuchte, ihre Fassung wiederzugewinnen, als sie wenig später in Jeans und ein schwarzes T-Shirt schlüpfte. Jordans Kuss hatte sie aufgewühlt, doch das wollte sie sich nicht anmerken lassen.

Auf keinen Fall wollte sie sich noch einmal in Jordan verlieben, der ihr unverblümt gesagt hatte, was sie bereits wusste, dass er sich nicht zu binden gedachte. Doch sie befürchtete, dass sie längst dabei war, sich in einen Mann zu verlieben, der nie eine Familie gründen würde und der jedem hübschen Rock hinterhersah.

Als sie in die Küche kam, war Kevin aufgewacht und saß am Tresen. „Ich habe mich in der Schule übergeben“, erklärte er. „Aber Jordan glaubt, dass ich bis zum Klassenpicknick wieder ganz gesund bin. Er kommt nämlich mit uns.“

Sie warf Jordan einen schnellen Blick zu und setzte sich neben Kevin. Besorgt legte sie eine Hand auf seine Stirn. „Du fühlst dich ein wenig warm an.“

„Ich habe sein Fieber gemessen, als wir aus der Schule gekommen sind“, sagte Jordan. „Er hatte erhöhte Temperatur. Ich habe ihm dann etwas Hühnerbrühe gegeben und ein Ginger Ale. Er hat beides bei sich behalten.“

„Ich hatte doch gar kein Ginger Ale.“

„Ich habe bei Bettleman, deinem Lebensmittelgeschäft, angerufen, und sie haben die Sachen hergebracht.“

Na, wunderbar, dachte Hannah. Jetzt weiß es die Schule und auch jeder hier in der Gegend, dass ich etwas mit Jordan McClennon habe.

„Mom, hast du an meine Batman-Unterwäsche gedacht?“

„Ja, mein Schatz, sie ist dort in der Tüte.“

„Sehr schön“, murmelte Jordan, der das Paket aus der Tüte holte und es Kevin reichte.

„Mann, ist die toll!“ Kevin strahlte. „Hast du auch solche Unterwäsche, Jordan?“

„Nein“, wehrte der ab.

Kevin nickte. „Ich glaube, wenn man alt ist, hat man was anderes auf der Unterwäsche. Frauen haben dann so komische Blumen oder Herzchen drauf.“ Er rollte mit den Augen.

„Oder die Sachen sind aus Spitze“, murmelte Jordan und klang ein wenig abwesend.

Hannah blickte irritiert auf und sah zu ihrem Entsetzen, dass er die rosa Seidenslips ebenfalls aus der Tüte geholt hatte und jetzt hineinspähte, um zu schauen, was sie sonst noch eingekauft hatte.

Schnell sprang sie auf, lief zu ihm und nahm ihm die Slips ab.

„Ist das ein neues Nachthemd?“ Ungerührt griff er wieder in die Tüte und zog ein kurzes, saphirblaues Nachthemd heraus. Ein hauchdünnes Etwas, das nur aus Seide und Spitze bestand.

„Jordan!“, rief sie verärgert und entriss ihm das Nachthemd und die Einkaufstüte. „Wie würde es dir gefallen, wenn ich in deiner Unterwäsche herumwühle?“

„Glaub mir, die ist nicht halb so interessant wie deine.“

„Darum geht es doch gar nicht. Es geht hier um die Privatsphäre.“

„Aber warum kaufst du dir solche Sachen, wenn sie dann doch niemand zu sehen bekommen soll?“

Sie wollte ihm antworten, dass sie sie gekauft habe, weil sie ihr gefielen und sie sich besonders weiblich fühle, wenn sie so hübsche Sachen trug. Doch sie schwieg lieber, denn er würde es bestimmt falsch auslegen und behaupten, das sei ihre Art, mit ihrem Mangel an männlicher Aufmerksamkeit fertig zu werden.

Damals, als sie Jordan kennenlernte, hatte sie noch keine Spitzenunterwäsche getragen. Bei dem Gedanken daran errötete sie.

„Lass mich in Ruhe“, forderte sie ihn auf.

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