Nick Seafort - Kinder der Hoffnung by David Feintuch

Nick Seafort - Kinder der Hoffnung by David Feintuch

Autor:David Feintuch [Feintuch, David]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-01-05T16:00:00+00:00


19. Kapitel

Es wurde ein stürmischer Abend auf der Brücke.

Der Fisch tauchte nicht wieder auf. Die Wache wechselte, und wir warteten.

Andrew Ghent bekam zwei Minuspunkte, Mikhael einen. Es kam zu einer spektakulären Auseinandersetzung zwischen dem Käpten und Tad Anselm, als Letztgenannter vorschlug, wir sollten die Passagiere wieder an Bord nehmen und unverzüglich abfahren. Ehe die Sache ausgestanden war, wurde ich wegen nervösen Herumzappelns zur Schnecke gemacht und nach unten geschickt, um Janey bis zum Abendessen zu unterhalten. Vati war in gefährlicher Stimmung. Ich wusste, dass ich eigentlich nicht der Grund war, aber trotzdem wurmte es.

Um alles noch schlimmer zu machen, war Corrine Sloan unruhig und etwas missmutig. Als ich sie fragte warum, schüttelte sie nur den Kopf.

Als Einzige zeigte sich Janey unbekümmert. Ich zeigte ihr ein Holovid-Spiel, in dem es darum ging, Wörter aufzubauen, und wenige Minuten später kam sie allein damit klar. Trotzdem beharrte sie darauf, dass ich mich bereithielt, und sie war ganz schön gebieterisch, was diesen Punkt anging.

Corrine rührte sich. »Du hattest gefragt, warum ich nirgendwo an Land ging.«

»Ja, Ma’am.«

»Der Grund, warum ich davor zurückschrecke, ist John.«

Für mich ergab das keinerlei Sinn, aber ich hielt den Mund.

»Wir wollten heiraten, verstehst du?« Ihr Blick ging in die Ferne.

»Und Sie haben die Verlobung gelöst.«

»Nein, eigentlich nicht.« Sie spielte mit den Fingernägeln. »Er war ein Pfingstler.«

»Die Kinder des Teufels!«

»Wo hast du denn das gehört?« Ihr Ton war scharf.

»So nennt sie der Bischof.« Nicht, dass irgendjemand auf Hope Nation schon mal einen Pfingstie gesehen hätte; sie waren eine verbotene Sekte, vor fast zweihundert Jahren schon zerschlagen, damals, als es zur Wiedervereinigung kam. Trotzdem galten sie weiterhin als ein Beispiel für die Torheit religiöser Anarchie. »Es gibt sie schon lange nicht mehr.«

»Eigentlich doch«, warf sie ein. »Eine Anzahl Familien bekennen sich weiterhin dazu. Sie praktizieren ihren Glauben im Untergrund.«

»In Höhlen?«

»Randy, bitte sei nicht sarkastisch.«

Ich wurde rot. »Es war nicht so gemeint.«

»Untergrund bedeutet: Außerhalb des Blickfelds der Behörden.«

»Oh. Verzeihung, Ma’am.«

»Wir hatten das Aufgebot bestellt. Wir wohnten außerhalb von Baton Rouge. Wir hatten dort einen Nachbarn, Arlan Richards… Gott weiß, woher er es wusste. Janey, wenn das Wort nicht stimmt, hilft es auch nicht, wenn du auf den Bildschirm schlägst. Du bist ein kluger Kopf; probiere es erneut.«

Ich fragte: »Waren Sie Pfingstie?«

»Ich halte nichts von diesem Begriff.«

»Verzeihung.« Es wurde zum Refrain. »Eine Pfingstlerin.«

»Nein, aber bei John machte es mir nichts aus. Die Wahrheit ist: Pfingstler sind normale Leute und auf ihre eigene Art religiös. Aber Arlan Richards hat unseren Pfarrer aufgesucht, und dieser hat sich an den Monsignore gewandt.«

»Was ist passiert?«

»Sie haben die Hochzeit verboten und John vor ein Kirchengericht gestellt.«

»Was hatte er getan?«

»Die Anklage lautete auf Ketzerei.«

Ich zischte. Das war übel! Und die Strafen waren… Ich stählte mich innerlich. »Wie ist es ausgegangen?«

Ihre Augen waren feucht. »Ich war verzweifelt. Mein Vater und ich wandten uns an den Bischof von Louisiana und setzten uns für John und seine Familie ein. Bei dem Bischof handelte es sich um…« Sie schnitt eine Grimasse. »… Henrod Andori.«

»Er hat abgelehnt?«

»Zu diesem Zeitpunkt war der Prozess gelaufen. Das Urteil stand schon vorher fest.



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