Nexus by Ramez Naam

Nexus by Ramez Naam

Autor:Ramez Naam [Naam, Ramez]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2014-05-26T22:00:00+00:00


[ 24 ] Ein zähes Miststück

Kade fühlte sich leicht überdreht, als sie durch die Gasse liefen. Sam schwieg, während sie den ersten Block entlanggingen. Auch den zweiten und den dritten. Schließlich nahm sie Kontakt mit ihm auf.

[sam] Was geht dir durch den Kopf?

[kade] Ist das nicht offensichtlich?

[sam] Scheint so.

So war es. Je mehr Zeit sie in Nexus-Verbindung miteinander verbrachten, desto mehr stimmte sie sich auf seine Gefühle ein.

[kade] Wegen der Party am Freitag, zu der sie uns eingeladen haben. Ich werde nicht hingehen.

[sam] Was?

[kade] Du willst diese Studenten benutzen, um an diesen Dealer heranzukommen, Ted Prat-Nung. Und deshalb wirst du sie erpressen, damit sie dir helfen, genauso wie du es mit mir getan hast. Das haben wir nicht vereinbart. Dabei werde ich dir nicht helfen.

Sam stöhnte mental. Sie hatte ihn immer noch nicht wegen der Sachen zur Rede gestellt, die er ihr vorenthielt. Die Nacht würde lang werden.

[sam] Kade, diese Studenten sind uns egal. Sie sind kleine Fische. Wir wollen nur an Ted Prat-Nung und sein Nexus-Vertriebsnetz herankommen.

[kade] Und zu diesem Zweck wirst du ihr Leben ruinieren.

[sam] Nicht, wenn sie kooperieren.

[kade] Wenn sie dabei kooperieren, dich zu jemandem zu führen, dessen Verbrechen darin besteht, Menschen ein Werkzeug zu verkaufen, mit dem sie sich mental verbinden können? Was passiert, wenn du ihn gefunden hast? Wirst du ihn kidnappen? Wirst du ihn töten? Was wird mit Prat-Nung geschehen?

[sam] Das soll nicht deine Sorge sein.

[kade] Es ist verdammt noch mal sehr wohl ############!!!!!!!!

Ein heftiger Schmerz jagte durch Kades Geist und Körper und brannte sich über den Link in Sams Bewusstsein. Zuckungen, rasender Schmerz, Muskeln, die sich zusammenschnürten, kollabierende Gedanken. Sam spürte es einen kurzen Moment, bevor sie das Geräusch hörte – das leise Pffwwwt irgendeines schallgedämpften Gewehrs, der weiche Aufprall eines Projektils, das seinen Körper traf, das knisternde Ssssst einer elektrischen Entladung, der ungewollt durch zusammengebissene Zähne ausgestoßene Schrei. Ein Taser-Treffer.

Die Zeit verlangsamte sich. Ihre Sinne erwachten zum Leben. Gewehrgeräusch. Taserzischen. Umdrehen. Hinhocken. Ein zweites Projektil flog durch die Luft, wo eben noch ihr Brustkorb gewesen war, und verfehlte sie nur um wenige Zentimeter.

Den Schuss zurückverfolgen. Der Balkon im dritten Stock. Zwanzig Meter. Zwei Gestalten, stämmig, mit Gewehren. Die Klinge aus Graphen und Keramik war in ihrer Hand, sobald sie daran dachte, dann schleuderte sie sie mit ausgestrecktem Arm von sich.

Beim Werfen kam sie wieder hoch, setzte die Drehung fort und stürmte auf sie zu. Gewehre zielten, feuerten. Ein hässliches Gurgeln, als sich ihr Messer in eine Kehle grub. Einer erledigt.

Ein Taserprojektil schlitterte in einem Funkenschauer über die Pflastersteine links von ihr. Fünfzehn Meter. Ein zweites prallte spektakulär von der Gassenwand ab. Sie wich zur Seite aus, duckte sich unter dem nächsten Schuss weg. Zehn Meter.

Der Taser erwischte sie im hinteren Oberschenkel. Ihre Muskeln verkrampften sich, ließen sie auf ein Knie niederfallen.

Hinter mir! Scheiße!

Das Taserprojektil entlud sich. Sam griff mit der Hand zu, riss die Widerhaken aus ihren zuckenden Muskeln, warf das Ding blind auf den Balkon. Ein zweiter Treffer in die Schulter. Der Impuls riss sie herum, sodass sie mit dem Gesicht auf den feuchten Pflastersteinen landete.



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