Neues Vom Watership Down by Richard Adams

Neues Vom Watership Down by Richard Adams

Autor:Richard Adams
Die sprache: de
Format: mobi
ISBN: 9783548245492
Herausgeber: Ullstein
veröffentlicht: 1997-01-01T23:00:00+00:00


11. Elahrairah und der lendri

Tommy Brock hatte üble Gewohnheiten. Er aß Wespennester und Frösche und Würmer und watschelte im Mondlicht herum und grub Sachen aus der Erde.

BEATRIX POTTER The Tale of Mr. Tod

Ein paar Tage lang – erzählte Dandelion weiter –, nachdem sie die armen Kaninchen und Burdock verlassen hatten, liefen Elahrairah und Rabscuttle durch die sommerlichen Wiesen mit hohem Gras, ohne daß etwas passierte.

Eines Abends, als sie es sich im Stroh einer alten Scheune bequem machten, sagte Rabscuttle: »Wir sind jetzt bestimmt nicht mehr weit von zu Hause weg, Meister. Ich spüre es am ganzen Leib. Du nicht?«

»Also ich kann's ja nicht gut an deinem Leib spüren«, antwortete Elahrairah, der es nicht lassen konnte, Rabscuttle manchmal ein wenig zu necken, »aber ich spüre es selber auch. Dennoch habe ich so eine Ahnung, daß uns da noch ein großes Hindernis im Wege steht. Wir sollten gut aufpassen und sehr vorsichtig weitergehen. Wäre doch ein Jammer, wenn wir so kurz vor dem Ziel aufgehalten würden.«

Es war schon später Nachmittag am nächsten Tag, als ein dichter Wald vor ihnen auftauchte. Aber es war kein gewöhnlicher Wald, das sah man sofort. Er erstreckte sich nach beiden Seiten in die Weite, und da gab es augenscheinlich keine Lücke und keinen Einlaß, der den Anfang eines Pfads in die miteinander verfilzten Bäume und das undurchdringliche Gestrüpp angezeigt hätte.

»Ich fürchte, wir haben keine Wahl«, sagte Elahrairah, nachdem er eine Weile den Wald nachdenklich betrachtet hatte. »Wir müssen durch dieses abschreckende Gewirr hindurch, davon bin ich überzeugt; du nicht auch?«

»Ich leider auch, Meister«, erwiderte Rabscuttle, setzte sich ins Gras und putzte sich das Gesicht mit den Vorderpfoten. »Aber allein bringen wir das nicht fertig. Wir brauchen irgendeine Hilfe. Wir können nicht einfach so in diese wirre Wildnis eindringen, wir hätten uns in einer halben Stunde verirrt, und in einem halben Tag wären wir tot.«

»Was denn für eine Hilfe?« fragte Elahrairah. »Wir sollten lieber versuchen, jemanden zu finden, der sich hier auskennt.«

Sie gingen auf den Wald zu, und schon bald stießen sie auf eine sehr große Ratte; sie war fast so groß wie Elahrairah. Sie saß in der Sonne und meditierte zweifellos, wie die Kaninchen dachten, über einen schändlichen und mörderischen Plan in allen Einzelheiten. Keinem von beiden war wohl dabei zumute, aber dennoch, sagte sich Elahrairah, als die Ratte ihn stumm mit einem bösartigen und hinterlistigen Blick beäugte, irgendwo müssen wir ja anfangen. Er grüßte die Ratte höflich und setzte sich am Grabenrand neben sie.

»Vielleicht könntest du uns einen Rat geben«, begann er. »Wir müssen hier durch diesen Wald.«

»Warum?« fragte die Ratte, und ihre Schnauzhaare zuckten auf eine abstoßende Weise.

»Wir wollen nach Hause«, sagte Elahrairah.

»Und wie zum Teufel kommt es dann, daß ihr hier seid?« wollte die Ratte wissen.

»Auf Anordnung von Frith, unserem Herrn«, antwortete Elahrairah. »Auf sein Gebot hin mußten wir eine lange Reise unternehmen, und wir haben Glück gehabt, daß wir noch am Leben sind. Aber jetzt gehen wir nach Hause.«

»Ihr seid aber noch nicht zu Hause«, sagte die Ratte und fletschte hämisch grinsend ihre gelben Zähne.



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