Nasses Grab vor der Costa del Sol by Jeffrey Ashford

Nasses Grab vor der Costa del Sol by Jeffrey Ashford

Autor:Jeffrey Ashford [Ashford, Jeffrey]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783105610411
Herausgeber: FISCHER Digital
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Turner zog ein Taschentuch aus der Hosentasche und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Bei diesem Wetter träumte man vom Mittelmeer. Am vorangegangenen Abend hatte er Pauline vorgeschlagen, im Urlaub nach Griechenland zu fahren – kein Wort natürlich von einem Doppelzimmer! Sie hatte nicht ja gesagt, aber auch nicht nein. Solange dieser Mistkerl mit dem Morgan ihr nicht zwei Wochen Seychellen vor die Nase hielt …

Quer über den Vorhof der luxuriösen Wohnanlage ging er zur Haustür, wo es eine Sprechanlage mit acht Namensschildern und acht Klingelknöpfen gab. Er drückte den ersten, bekam aber keine Antwort; als er den zweiten drückte, erkundigte sich eine tiefe Frauenstimme, was er wünsche. Er identifizierte sich. Der Türöffner summte, und er trat ein. Es gab zwar einen Lift, weil der jedoch gerade im obersten Stockwerk war, stieg er lieber die Treppe hinauf.

Die Frau, die ihm die Wohnung Nr. 2 öffnete, hatte schwere, völlig ungeschminkte Gesichtszüge, einen formlosen, durch nichts gestützten Körper, trug ein Männerhemd, Krawatte und Sporthose und rauchte Pfeife. Aber er war liberal. Er fragte sie, ob sie die Westons von Francavilla kenne. Sie erwiderte, sie mache es sich zur Aufgabe, niemanden kennenzulernen, der in einem Haus mit einem so dämlichen Namen wohne.

Wohnung Nr. 3 gehörte einem älteren Ehepaar. Sie seien erst letzten Monat eingezogen, erklärten sie ihm, sie hätten ihr Landhaus verkauft, weil es ihnen im fortgeschrittenen Alter schwerfalle, dort zu leben. Es sei eine hübsche Wohnung, aber in einer der oberen Etagen wohnten Leute, die immer die Lifttüren offenließen, damit niemand anders ihn benutzen könne; er sei doch Polizist, ob er sie nicht auffordern könne, die Lifttüren zu schließen? Und nein, die Westons seien ihnen nicht bekannt.

In Wohnung Nr. 4 fand er zwei Frauen mittleren Alters. Mrs. Edwards stellte ihm ihre Freundin Mrs. Ackroyd vor; dann sagte sie, ihr Ehemann arbeite, aber sie werde natürlich helfen, so gut sie könne. Zunächst jedoch – ob er gern einen Drink hätte? Er wählte Orangensaft.

Mrs. Edwards nahm in einem der Sessel Platz. Sie kannte die Westons; flüchtig nur, eine Art Grußfreundschaft, wie sie es nannte. Warum der Detective-Constable sich für das Ehepaar interessiere?

Mit dem Glas Orangensaft in der Hand erklärte er es ihnen. Es gebe Beweise, die auf die Möglichkeit hindeuteten, daß jemand das Haus an dem Nachmittag aufgesucht habe, an dem Mrs. Weston so tragisch umgekommen sei. Wenn das so sei, würde die Polizei gern Kontakt mit der Person aufnehmen, um festzustellen, ob er oder sie zur Lösung der Frage beitragen könne, warum Mrs. Weston den Unfall gehabt hatte.

»Aber war denn etwas Besonderes daran?« erkundigte sich Mrs. Edwards.

»Ich glaube nicht, nein. Aber fast alle tödlichen Unfälle werden heutzutage untersucht und analysiert.«

»Ich verstehe.« Was sie jedoch eindeutig nicht tat: Sie war verwirrt. »Es tut mir leid, aber ich weiß nicht genau, an welchem Tag der Unfall passiert ist.«

»Letzten Mittwoch, genau vor einer Woche. Soweit wir feststellen konnten, zwischen drei und fünf Uhr nachmittags.«

Sie überlegte einen Moment. »Das ist der Tag, an dem ich in die City mußte, weil Charles’ Firma einen Lunch gab, bei dem die Ehefrauen unter Androhung von Exkommunikation zu erscheinen hatten.



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