Mythor - 150 - Drachenland by Wolf Paul

Mythor - 150 - Drachenland by Wolf Paul

Autor:Wolf Paul
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-12-29T05:00:00+00:00


5.

Mythor erwachte in einem quadratischen Raum, der fünf mal fünf Schritte maß, aus einem traumlosen Schlaf. Über ihm war eine helle, viereckige Öffnung. Dort tauchte der Kopf eines Mannes auf.

»He, Sklave! Aufwachen!«

Mythor erinnerte sich, daß er von seinen Häschern zu einer Art Festung aus ineinander verschachtelten Gebäuden gebracht und von Ilfa getrennt worden war. Die Festung hatte keinen Eingang, sondern man mußte über eine Leiter hinaufklettern, die dann wieder eingezogen wurde. Man hatte ihm die Fesseln abgenommen und in diesen Kerker ohne Tür und Fenster geworfen.

»Kogo will sich deine Geschichte anhören«, sagte der Mann von oben und ließ eine Leiter durch die Öffnung herabgleiten. »Benimm dich anständig, sonst folgst du dem Dämon in die ewige Finsternis.«

»Was habt ihr dem Pfader angetan?« fragte Mythor, während er die Leiter hochkletterte.

Der Mann machte mit der flachen Hand eine Bewegung quer über seinen Hals und lachte rauh. Als Mythor durch die Lücke kletterte, fand er sich auf einem flachen Dach wieder, das zum offenen Land durch Zinnen geschützt war. Im Licht des Tages bestätigte sich sein erster Eindruck, daß verschieden große Gebäude über- und nebeneinander gebaut und zu einem einzigen festungsartigen Komplex vereint worden waren. Es gab auch in den obergeschossigen Gebäuden weder Türen noch Fenster, nur kleine, hochliegende Lichtschächte. Man konnte nur über Leitern zu den nächsthöheren Stockwerken gelangen, Dachklappen ersetzten herkömmliche Türen.

»Das ist unser Familiensitz«, sagte der Mann, der Mythor aus dem Kerker geholt hatte, nicht ohne Stolz. »Wir sind hier von der Umwelt abgeschlossen und wollen auch nicht, daß sich daran etwas ändert.«

Mythor verstand. Das konnte nur bedeuten, daß er und Ilfa nicht so ohne weiteres wieder von hier würden fortgehen können.

Über eine Leiter gelangten sie aufs nächsthöhere Gebäude und über eine andere durch eine Dachluke in den darunterliegenden Raum.

Dort saßen vier Männer an einem rohen Holztisch. Sie trugen einfache Kleidung aus rauhen Stoffen, Felljacken und hölzerne Sandalen. Sie trugen alle Bärte, einer von ihnen, ganz in ein derbes Ledergewand gekleidet, mit nackten, muskulösen und stark behaarten Armen, mit einer Binde über dem linken Auge, deutete auf einen leeren Hocker und sagte:

»Iß mit uns! Ich bin Kogo, das Sippenoberhaupt.«

Mythor erkannte sofort die Stimme wieder; sie gehörte jenem, der den Überfall auf die Erdhöhle geleitet hatte.

»Wo ist Ilfa?« fragte Mythor.

»Dein Gefährte gebärdet sich wie ein Besessener«, sagte ein etwas schmächtigerer Mann, links von Kogo. »Wir lassen ihn erst raus, wenn wir sicher sind, daß der Dämon ihn freigegeben hat.«

»Ihr hattet keinen Grund, den Pfader zu töten«, sagte Mythor. »Er war ein Mensch wie ihr, ein vernunftbegabtes, friedliches Wesen.«

Kogo hieb die Faust auf den Tisch.

»Alles, was aus der Schattenzone kommt, trägt die Saat des Bösen in sich.« Er starrte Mythor mit seinem einen Auge an. »Wir bieten dir einen Platz an unserem Tisch an, aber unsere Gastfreundschaft hat auch ihre Grenzen. Dein Gefährte hat dich als Chaon bezeichnet, ist das dein Name?«

»Ja, so heiße ich«, sagte Mythor.

Aus einem Raum kam eine Frau mit einem großen Holzbrett, das mit Brotwürfeln, geräuchertem Fleisch und Käse überladen war; im Holz steckte ein langes Messer. Die Frau



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