Mysterious Encounter: Geheimnisvolle Begegnung (German Edition) by Mari Celeste

Autor:Mari Celeste [Celeste, Mari]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Mari Celeste
veröffentlicht: 2016-11-11T23:00:00+00:00

~ № 27 ~

Kaum war Caleb durch die Tür, fiel Aaron entkräftet auf seine Couch und begann erneut leise zu wimmern. Er war fix und fertig. Der Gedanke an eine homosexuelle Beziehung mit dem schönen Arzt trieb ihm förmlich die Schweißperlen aufs Gesicht, um nicht zu sagen, er schwitzte Blut und Wasser vor Scham und Peinlichkeit. Seine ganze Erziehung wurde dadurch in Frage gestellt und dass sein Onkel ihn offensichtlich missbraucht hatte, machte die Sache nicht besser. Wieso sollte er sich denn jetzt genau das holen, was ihm offensichtlich als Kind so zuwider gewesen war?! Unvorstellbar war das für ihn. Einfach nicht erklärbar.

Schlafen konnte er jetzt sowieso nicht mehr, also setzte er sich an seinen Computer und suchte erneut nach Informationen über Onkel Bob, den Kinderschänder. Er musste unbedingt herausfinden, was genau in der Prozessakte gestanden hatte. Nachdem er tatsächlich nach vielem Suchen den Namen des damaligen Staatsanwaltes in diesem Fall herausgefunden hatte, schrieb er sich alles auf und schmiss Roxy schließlich in aller Herrgottsfrühe mit einem Telefonanruf aus dem Bett.

»Mein Terminkalender sagt mir, ich habe demnächst ein Interview, aber bis dahin möchte ich mit dir zu einem gewissen Herrn Dr. Snyder am obersten Gerichtshof. Bist du dabei?«

Roxy hüstelte verschlafen. »Geht‘s dir besser?«

»Es geht so. Kommst du mit mir?«

»Wohin noch mal? Du hast mich aus dem Tiefschlaf gerissen…« Ihr lautstarkes Gähnen war nicht zu überhören.

»Zu dem Staatsanwalt, der meinen Onkel damals angeklagt hatte. Snyder!«

»Ah! Na schön… Komm zu mir, dann können wir in ungefähr zwei Stunden los. Hast du einen Termin bei ihm?«

»Nein, aber wir kriegen das schon hin. Ich bin Anabel York, schon vergessen?«

»Du lernst schnell!«

»Bis gleich!«, antwortete er kurz angebunden, und legte auf.

Keine halbe Stunde später stand er vor Roxys Apartment und klingelte Sturm. Endlich drückte sie auf den Türöffner, er seufzte erleichtert, als hätte es tatsächlich passieren können, dass sie ihn nicht hereinließ.

»Ich habe Caleb angefallen letzte Nacht«, begrüßte er sie trocken.

Roxy hatte noch das Duschtuch um den Körper gewickelt und wollte gerade zurück ins Bad, um sich die Haare zu föhnen, als er mit dieser unerwarteten Bemerkung um die Ecke kam.

»Du hast bitte was?!« So schnell war noch keiner schwul geworden.

»Ich habe versucht, ihn zu erwürgen, um genau zu sein.«

»Bitte?!« Entsetzt sackte sie auf einen ihrer Essstühle und starrte ihn ungläubig an.

»Frag mich was Leichteres! Beeil dich, ich muss endlich wissen, was dieser Bob wirklich mit mir gemacht hat!«

Verwirrt schlich sie ins Bad zurück und machte ihre Toilette zu Ende. Ihr war buchstäblich das Wort im Hals stecken geblieben. Er hatte Caleb angegriffen! Unfassbar! Fast wäre sie froh gewesen, wenn er ihn einfach nur wie ein aufgegeilter Bock besprungen hätte. Leider war dem nicht so. Noch nicht.

Als sie, nur in Unterwäsche gekleidet, aus dem Bad zurückkam, um sich anzuziehen, blickte Aaron bewundernd auf ihren hellhäutigen makellosen Körper. Sie war zweifelsohne wunderschön, wollte es aber selbst nicht so recht begreifen.

»Was starrst du mich so an?«, meinte sie etwas unbehaglich und griff nach ihrer Jeans. Sollte er nicht plötzlich auf Männer abfahren?

»Sorry… Du siehst toll aus, wirklich!« Er grinste verschämt.

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