Murray, Paul by An Evening of Long Goodbyes

Murray, Paul by An Evening of Long Goodbyes

Autor:An Evening of Long Goodbyes [Goodbyes, An Evening of Long]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-01-07T16:16:08.708000+00:00


Neun

ich betrachtete das zufällige treffen mit Hoyland als Warnung der Götter und versuchte es an jenem Tag mit keiner weiteren Agentur mehr. Der Regen hatte sich zur Sintflut ausgewachsen, und als ich wieder in Bonetown war, befand sich meine Laune auf dem Tiefpunkt. Und die besserte sich auch nicht dadurch, dass ich von der Bushaltestelle bis nach Hause ein Spießrutenlaufen durch die ortsansässige Jugend zu erdulden hatte, die anscheinend irgendeine Art wütenden Feldzug gestartet hatte. Explosionen erleuchteten den Himmel, und die Straßen waren voller brüllender Bälger, die Bauholz, Autoreifen und alle möglichen anderen brennbaren Materialien zu einem Scheiterhaufen schleppten, der vor unserem Wohnblock in die Höhe wuchs.

»Hallowee-heen«, sagte Droyd, als ich ihn darauf ansprach.

»Sind noch Wochen bis Hallowee-heen«, sagte ich säuerlich, während ich meinen Schal abnahm und draußen auf eine Serie von metallischen Quietsch- und Ächzgeräuschen Jubelgeschrei und dann ein kostspielig klingendes Krachen folgten. »Die machen ja wohl nicht die ganze Nacht durch, oder? Ich nehme doch an, dass wenigstens ein paar von denen Eltern zu Hause haben, die sich irgendwann mal fragen ...«

»Klar«, sagte Droyd fröhlich, während er sich das Schlachtfest anschaute. »Aber an Hallowee-heen starten die Jungs hier immer 'ne kleine Party. Hab ich Recht, Frankie?«

»Klar«, bestätigte Frank mit elender Stimme.

»Da, schau raus, sind alle hier aus der Gegend«, sagte Droyd.

»Ich hab gar nichts gegen Partys«, sagte ich. »Ich mag Partys, wie jeder andere Mensch auch. Aber meinen Nerven bekommt das gar nicht, ich hab sowieso schon Mordskopfschmerzen. Die Heroindealer, die führen nicht zufällig auch Aspirin oder Paracetamol oder so was?«

»Ich glaube, die haben nur Heroin, Charlie.«

»Mann, Frankie, weißt du noch damals, als die Feuerwehr da war, und wir haben die mit Steinen bombardiert, und einen von den Ärschen hab ich voll mit 'ner Holzlatte erwischt, weißt du noch, Frankie?«

»Klar, Droyd.«

»Ihr habt die Feuerwehr angegriffen?«, sagte ich ungläubig.

»Wir wollten uns bloß 'n bisschen amüsieren.« Draußen gingen zwei Raketen hoch, die Droyd erst einen silbernen, dann einen rosa Streifen übers Gesicht jagten. »Ist das zu viel verlangt? Wenn die uns einen verschissenen Tag in Ruhe lassen, damit wir 'n bisschen einen draufmachen können, dann passiert keinem was.«

»Bisschen amüsieren«, wiederholte ich hämisch. »Da draußen sieht's aus wie in Bosnien.« Im selben Augenblick verspürte ich einen Stich Heimweh nach Mrs P und dem Kakao, den sie mir an regnerischen Tagen wie diesen immer machte ...

»Frag mich, ob sie dies Jahr auch kommen«, sagte Droyd und rieb sich die Hände.

Schwer seufzend stand Frank auf, ging zum Kühlschrank, nahm ein Sixpack Hobson's heraus und verließ das Zimmer.

»Was hat er?«, fragte ich.

»Die Kleine war da«, sagte Droyd missbilligend. »Welche Kleine?«

»Die ohne Titten«, führte er aus. »Deine Schwester.«

»Wirklich? Verdammt, warum hat er mir nichts davon ... He!« Als ich ins Wohnzimmer stürmte, verschwand Frank gerade im Bad und schob den Riegel vor. Ich hämmerte empört gegen die Tür. »He!«

»Besetzt.« Die Stimme klang schwach.

»Du hast mir nicht gesagt, dass Bel da war.«

»Ach ja, stimmt.« Die Stimme hörte sich an, als erinnerte er sich nur dunkel. »Du sollst sie anrufen.«

»Warum hast du mir das nicht schon früher gesagt? Was wollte sie hier?«

Ȁh .



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