Morgengrauen (German Edition) by Gerdts Rose

Morgengrauen (German Edition) by Gerdts Rose

Autor:Gerdts, Rose [Gerdts, Rose]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kriminalroman
ISBN: 9783644489417
Herausgeber: Rowohlt E-Book
veröffentlicht: 2013-02-28T23:00:00+00:00


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18

Als Navideh Petersen die Tür zu ihrer Wohnung in der alten Villa am Osterdeich aufschloss, lief der Fernseher. Max hatte sich auf ihr Sofa geflegelt und wühlte mit der Hand in den Resten einer Chipstüte.

«Hey Max, ich bin wieder da», begrüßte sie ihn.

Max rang sich ein «Hallo» ab. Ohne aufzuschauen, stopfte er sich eine zweite Ladung Chips in den Mund. Auf dem Bildschirm kämpften Außerirdische gegen die letzten Überlebenden auf der Erde. Reklame für eine Tütensuppe unterbrach den heroischen Kampf. Max griff mit seinen fettig glänzenden Fingern zur Fernbedienung und zappte sich durch die Sender.

Petersen kämpfte gegen den Impuls an, ihn zurechtzuweisen, und sagte stattdessen: «Okay. Es geht los. Wir fahren zu deinem Onkel ins Krankenhaus.»

«Gleich», erwiderte Max und schaltete auf den ursprünglichen Sender zurück. «Der Film ist in zehn Minuten zu Ende.»

Petersen atmete tief durch. Wie hatte Michael es bloß mit seinem Neffen die ganze Zeit ausgehalten? Sie setzte sich mit dem Rücken zum Fernseher und wählte die Nummer von Max’ Mutter, die Steenhoff ihr gegeben hatte. Verärgert stellte sie fest, dass nur die Mailbox ansprang.

«Hast du heute Morgen schon mit deiner Mutter telefoniert?», fragte sie Max.

«Nö. Aber sie hat mir eine SMS geschrieben.»

«Wann landet sie in Deutschland?»

Schweigen. Die Außerirdischen waren auf den Bildschirm zurückgekehrt und dezimierten ein weiteres Mal mit ihrem Angriff die kleine Schar Menschen. Gebannt verfolgte Max die Schlacht.

«Max! Wann landet deine Mutter in Deutschland?»

Petersen griff nach der Fernbedienung, schaltete den Fernseher aus und baute sich vor ihm auf. Max gab sich gleichgültig.

«Ich glaub, morgen.»

«Du glaubst!», schnaufte Petersen. «Verdammt, wieso geht deine Mutter nicht ans Handy?»

«Vermutlich hat sie ’ne Besprechung oder so was. Sie wollte sich nachher melden, dann kann ich sie dir ja geben», schlug er gelangweilt vor.

Zwei zusammenhängende Sätze, dachte Petersen. Das grenzt ja fast schon an eine Unterhaltung.

Max stand auf und streckte sich. Seine Jeans rutschte noch ein Stück tiefer über die Hüften und gab den Blick frei auf seine hellblau gestreifte Unterhose und einen weißen Bauch.

«Hast du deine Knarre wieder dabei?», erkundigte er sich neugierig.

Sie schüttelte unwillig den Kopf. «Nein, die liegt im Panzerschrank im Kommissariat.»

Max schien enttäuscht.



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