Mordsverlust by Christopher Stahl

Autor:Christopher Stahl [Stahl, Christopher]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783482728617
Herausgeber: NWB Verlag
veröffentlicht: 2014-09-27T00:00:00+00:00

Vorläufiger Befund:

Die Tote macht einen ungepflegten, stark unterernährten Eindruck.

In beiden Armen und im Halsbereich sind Einstichspuren von intramuskulären und intravenösen Injektionen festzustellen.

In der Beuge des linken Armes sind ein Hämatom und eine Einstichspur zu erkennen, was auf eine Dauerkanüle deutet.

Die Hautpigmentierung gibt zu der Annahme Anlass, dass sich die Tote während mehrerer Wochen an einem Ort ohne Tageslicht aufgehalten hatte.

Die Beurteilung der Totenstarre und der Leichenflecke lassen auf einen Todeseintritt zwischen und 8 und 11 Stunden vor Auffinden der Leiche schließen:

23. September 2005 23: 00 Uhr bis

24. September 2005 4: 00 Uhr.

Als Todesursache sind schwerste innere Verletzungen – ab dem Thorax nach unten verlaufend – durch äußere Gewalt zu vermuten (Quetschungen, innere Blutungen, multiple Frakturen, Knochenabsplitterungen, Organrisse).

Damit handelt es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um eine nicht natürliche Todesart.

Aufgrund der Hämatomzeichnungen auf der Körpervorderseite und tastbarer Brüche ergibt sich eine Kontur, die spiegelbildlich der Bronzeskulptur entsprechen könnte. Geweberisse und Abschürfungen, die auf einen direkten Hautkontakt mit der Skulptur deuten könnten, sind bisher nicht auszumachen. Es ist anzunehmen, dass die tödlichen Verletzungen im bekleideten Zustand zugefügt wurden.

An der Körperrückseite sind drei längs verlaufende Druckstellen zu erkennen, die dem Muster eines Lattenrostes ähneln. Da der Boden des Leichenfundortes eben und glatt ist, kann ausgeschlossen werden, dass der Ort des Leichenfundes und der der Tatausübung identisch sind. Die Tote ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an den Fundort verbracht worden.

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