Mordserbe: Ein todernst-heiterer Krimi aus dem Harz (German Edition) by Helmut Exner

Autor:Helmut Exner [Exner, Helmut]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Crime Fiction
ISBN: 9783943403497
Herausgeber: EPV
veröffentlicht: 2015-03-14T16:00:00+00:00

KAPITEL 21

Amadeus hatte allen Menschen in seiner Umgebung mitgeteilt, dass er mit seiner Familie nach Mallorca reisen würde. Seinen Mitarbeiterinnen, seiner Großtante Lilly, allen. Nur die Polizei wusste, wo er wirklich steckte. Mit seinem abhörsicheren Telefon sprach er jeden Tag mit seiner Assistentin Cathrin, die offenbar alles im Griff hatte.

Lilly Höschen, der es fehlte, alle paar Tage nach Goslar zu fahren, um die Familie ihres Großneffen Amadeus zu besuchen, hatte immer noch Gretel Kuhfuß zu Besuch. Die beiden Frauen verstanden sich großartig. Und vor allem: sie waren nicht allein. Ein paar Tage nach der angeblichen Abreise der Besserdichs nach Mallorca kam Lilly auf die Idee, die Mitarbeiter von Beermann Consult mit einem Apfelkuchen zu beglücken. Natürlich war die alte Dame auch neugierig, wie die neue Mitarbeiterin Silke, die ja dort durch ihre Vermittlung gelandet war, sich machte. Also fuhren die beiden Frauen eines Nachmittags zur Kaffeezeit mit einem besonders prächtig gelungenen Apfelkuchen und einer Schüssel Schlagsahne nach Goslar. Sie konnten sogar einen Parkplatz in der Nähe ergattern und betraten das Haus von Beermann Consult. Allerdings, und das war neu, nicht ohne vorher von einem Wachmann kontrolliert zu werden. Die Buchhalterinnen arbeiteten nur vormittags, sodass Cathrin und Silke zusammen mit Lilly Höschen und Gretel Kuhfuß es sich im Konferenzzimmer gemütlich machen und plaudern konnten.

Amadeus telefonierte mit Kommissarin Liebe, die eine wichtige Nachricht für ihn hatte: »Was denn, Sie meinen unseren Herrn Wu? Der Mann, dessen Adresse ich Ihnen gegeben habe? Es gibt doch Millionen Leute mit diesem Namen in China.«

»Herr Besserdich, aber exakt dieser Mann ist derjenige, der als XXX in den Unterlagen geführt wird.«

»Wie haben Sie denn das herausgefunden?«

»Nicht wir haben das herausgefunden. Das FBI hat alles in Bewegung gesetzt, um eine Genehmigung zu kriegen, diese Anwaltskanzlei in den USA auseinanderzunehmen. In Deutschland hätten wir für solch eine Maßnahme nie die Erlaubnis bekommen. Aber in Amerika gibt es Behörden und Dienste, denen bei bestimmten Vergehen wohl so ziemlich alles erlaubt wird.«

»Und was wollen Sie jetzt machen? Oder das FBI?«

»Wir können im Moment gar nichts machen. Es ist doch auch überhaupt nicht gesagt, dass dieser Herr Wu etwas mit den Verbrechen zu tun hat. Das ist reine Spekulation. Aber es ist wichtig zu wissen, dass dieser Mann, der im Übrigen einer der reichsten Menschen Chinas ist, Teilhaber Ihres Unternehmens ist. Und es ist klar, dass er nicht das geringste Interesse hat, dass er für seine Anteile mit dem derzeitigen Marktwert abgespeist wird. Er wird nie wieder so lukrative Geschäftsbeteiligungen so günstig erwerben können. Diese Stiftung muss für ihn der reinste Horror sein. Also, sollte der Herr Kontakt zu Ihnen aufnehmen, seien Sie vorsichtig und geben uns sofort Bescheid. Wenn er ein Treffen vorschlägt, gehen Sie ruhig darauf ein. Aber informieren Sie uns, damit wir entscheiden können, ob wir Sie notfalls beschützen können, falls er doch der Übeltäter ist. Ich habe auch keine Lust, Sie als Lockvogel einzusetzen. Das ist mir eine Nummer zu groß.«

»Mir auch. Aber trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass dieser Mann drei Morde auf dem Kerbholz hat.«

»Er wird es ja nicht selbst gemacht haben.

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