Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller by Gordon Ferris

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller by Gordon Ferris

Autor:Gordon Ferris [Ferris, Gordon]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783865522290
Herausgeber: Festa Verlag
veröffentlicht: 2013-05-13T22:00:00+00:00


15

Ich war zwei Tage weg gewesen, doch es kam mir wie ein ganzer Monat vor. Auch wenn man nicht mit dem Elektrizitätswerk verkabelt wird, hinterlässt der Aufenthalt in der Klinik immer einen sehr intensiven Eindruck. Zum Teil liegt es daran, dass man dort die wahren Verrückten sieht und hört: Arme Schweine, die durchgedreht sind, nachdem sie zehn Tage in einem Splittergraben hockten, während der Feind ihnen den Verstand wegbombte. Menschen, die in ihren Blechbüchsenpanzern darauf warteten, von einer Tigergranate in Brei verwandelt zu werden. Aber normalerweise fuhr ich in besserer Stimmung ab, als ich ankam. Der Doc verlieh mir Hoffnung. Diesmal war ihm das nicht gelungen.

Diesmal hatte ich nur Angst und wurde das Gefühl nicht los, dass sich noch etwas anderes in meinem Körper versteckte. Ich erinnerte mich an den Schock, den mir die erste Begegnung mit Dr. Jekyll und Mr. Hyde beschert hatte. Beim guten Dr. Jekyll war es ein Gebräu gewesen, das den Teufel aus seinem Versteck hervorlockte. Ich fragte mich, ob eine Kopfverletzung möglicherweise den gleichen Effekt auslösen konnte. Zwei Personen in einem Körper. Die gespaltene Persönlichkeit, von der der Doc geredet hatte. Ich brauchte vermutlich einen Exorzisten, keinen Psychiater.

Der Bus aus Paddington kroch über die Oxford Street, und ich sah, dass überall noch Dekorationen von der Neujahrsfeier hingen, vielleicht sogar das eine oder andere Überbleibsel vom Tag des Sieges. Doch das konnte nicht das Elend verbergen, das in unser Leben getreten war. Es schien mir unverständlich, wie wir den Krieg gewinnen konnten und dann in einer solchen Trostlosigkeit versanken. Warum wir dem guten alten Winston einen Tritt in den Hintern verpassten, nachdem er uns heil durch den Blitzkrieg gebracht hatte. Wie wir so viel geben konnten und so wenig als Gegenleistung erhielten. Und was war uns nach dem Einmarsch in Berlin tatsächlich geblieben?

Als ich meinen kleinen Koffer die Treppe des Busses hinabschleppte und jedes Mal zusammenzuckte, wenn meine nur langsam verheilenden Rippen mich zwickten, wog ich meine Möglichkeiten ab. Ich konnte jetzt aufgeben und zur Flasche greifen; es wäre ein Leichtes, das Opfer zu spielen. Das Recht hatte ich mir verdient, nicht wahr? Oder ich konnte endlich aufhören zu jammern und versuchen, die Wahrheit herauszufinden, egal wie schrecklich sie sein mochte.

Niemand wartete auf mich, außer der Katze. Sie – ich weiß gar nicht so genau, ob es wirklich eine Sie war, aber Katzen sind in meinen Augen immer weiblich – wartete hungrig und miauend vor meiner Tür. Das kleine Fellbündel strich um meine Beine herum, bis ich die mageren Rippen streichelte und sie in die Wohnung ließ. Dort wich sie nicht von meiner Seite, bis ich ihr eine Untertasse mit Milch füllte. Ich stellte meinen Koffer ab und setzte mich aufs Bett, um zuzusehen und zuzuhören, wie ihre raue Zunge die Milch aufschleckte. Es gab jemanden, der mich vermissen würde.

Ich zog meinen Mantel aus und holte das getragene Hemd, die Unterwäsche, den Schlafanzug und mein Rasierzeug aus dem Koffer. Ich kochte Tee und nahm ihn mit an meinen Schreibtisch. Ich wollte meine nächsten Schritte planen; ob



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.